2024 / Artensterben ist Artenausrottung: Die Ursachen für Vogelsterben, Insektensterben & Amphibiensterben


Veröffentlicht am 18.07.2024 in der Kategorie Natur & Naturschutz von Axel Mayer

Artensterben ist menschengemachte Artenausrottung! Die Ursachen für das Vogelsterben, Insektensterben und Amphibiensterben in Deutschland und weltweit


Wenn sie Dich fragen, wie konnte das geschehen, kannst Du Ihnen dann sagen, Du hast es nicht gewusst?



Kurze Zusammenfassung: Artensterben aktuell / Die Ursachen
Die Ursachen für das große globale und regionale Artensterben und für die Klimakatastrophe sind vielfältig und doch lassen sie sich zu einem Bild zusammenfügen. Wir leben in einer Zeit der global organisierten Gier und in einer Endzeit exponentiellen wirtschaftlichen Wachstums im begrenzten System Erde. Wir verwandeln die vielfältige Welt in eine große, einheitliche Fabrik. In eine Agrar-Fabrik, eine Fabrik-Fabrik, eine Konsum-Fabrik und eine Wohn-Fabrik, in der zunehmend übersättigte Menschen immer unzufriedener werden. Wir zerstören die Erde für dummen Überkonsum und der Rest der Welt (8 Milliarden Menschen) will genauso verschwenderisch leben wie wir. Die meisten der angebotenen Problemlösungsansätze von Politik und Medien für das Artensterben und den Klimawandel sind „putzig und ablenkend" angesichts der Dimension der Probleme.

Die Hauptursachen für das Artensterben, Vogelsterben, Insektensterben und das Amphibiensterben sind:
Menschliche Gier, Konzerngier, der Albtraum vom unbegrenzten Wachstum im begrenzten System Erde und die global agierenden „Wir erlauben Konzernen und Milliardären immer alles - Parteien & Medien".
Axel Mayer, Mitwelt Stiftung Oberrhein



Das Artensterben ist menschengemachte Artenausrottung!
Die Ursachen für das Vogelsterben, Insektensterben und das Amphibiensterben in Deutschland und weltweit

Fünfmal gab es in den vergangenen 540 Millionen Jahren gewaltige Artensterben, zeigen Fossilienfunde. Forscher sehen eine aktuelle, menschengemachte sechste Welle in vollem Gange. Allein seit dem Jahr 1500 seien mehr als 320 terrestrische Wirbeltiere ausgestorben, die Bestände der verbliebenen seien im Schnitt um ein Viertel geschrumpft, schreiben Wissenschaftler um Rodolfo Dirzo von der Stanford University in „Science". Nach einem Bericht der Vereinten Nationen zur Artenvielfalt sterben bis zu 130 Tier- und Pflanzenarten täglich aus. Andere wissenschaftliche Quellen gehen von einem täglichen Aussterben von 150 Arten aus.
Der Mensch im Anthropozän hat auf die Artenvielfalt eine ähnlich verheerende Wirkung wie der große Meteor-Einschlag vor 65 Millionen Jahren.

Das menschengemachte Artensterben ist kein aktuelles Phänomen.
Mindestens 200 große Säugetiere verschwanden in den vergangenen 135.000 Jahren. Eine Analyse zeigt: Schuld am Aussterben war meist der Mensch - nicht das Klima. Das Aussterben der meisten großen Säugetierarten der vergangenen 135.000 Jahre geht auf das Konto des Menschen. Diese erschreckende Bilanz zogen dänische Forscher um Christopher Sandom von der Universität Aarhus in den „Proceedings B" der britischen Royal Society. Und Artensterben war und ist immer auch Artenausrottung.

Einer Studie aus dem Jahr 2023 zufolge sind weltweit rund zwei Millionen Tier- und Pflanzenarten gefährdet. Das schreibt ein Team um den Erstautor Axel Hochkirch vom Nationalmuseum für Naturgeschichte Luxemburg und der Universität Trier im Fachmagazin PLOS One. Diesen Zahlen nach sind etwa doppelt so viele Arten betroffen wie in der jüngsten globalen Bestandsaufnahme des Weltbiodiversitätsrates (IPBES) 2019 angenommen.
In Europa ist laut der Studie ein Fünftel aller daraufhin untersuchten Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben in den kommenden Jahrzehnten bedroht. Pflanzen und wirbellose Tiere sind besonders stark betroffen.
Die Forscherinnen und Forscher hatten in ihre Studie alle 14.669 Tier- und Pflanzenarten aufgenommen, die Ende 2020 auf der Roten Liste für Europa standen. Das sind etwa zehn Prozent der Arten des Kontinents. Auf diese Liste stellt die Weltnaturschutzunion (IUCN) die Arten, deren Bestand erfasst ist.
Der Studie zufolge sind in Europa heimische Pflanzen besonders gefährdet: Rund 27 Prozent sind vom Aussterben bedroht. Auch bei den Tierarten sind die Zahlen hoch. So sind 24 Prozent der Wirbellosen und 18 Prozent der Wirbeltiere betroffen.
Mit neuen Datensätzen errechnete das Team auch die Anzahl der weltweit vom Aussterben bedrohten Tier-, Pflanzen- und Pilzarten: Mit zwei Millionen ist die Zahl doppelt so hoch wie im jüngsten IPBES-Bericht aus dem Jahr 2019. Darin kam IPBES zu dem Schluss, dass eine Million der geschätzt acht Millionen Arten bedroht sind. Die Verdopplung auf zwei Millionen bedrohte Arten innerhalb weniger Jahre lasse sich mit neuen und genaueren Informationen begründen.


Artensterben und Neusprech ...
„Der Wolf war in Deutschland lange ausgestorben" steht immer wieder in den Medien. „Ausgestorben" ist ein seltsam beschönigender Neusprech-Begriff. Er klingt nach „still von uns gegangen". Bekämpft, verfolgt, ausgerottet, ausgemerzt, diese Begriffe beschreiben den Umstand des Aussterbens ein wenig treffender und das trifft neben dem Wolf auch auf viele andere Arten zu. Den Dodo haben wir Menschen um 1690 ausgelöscht, den Riesenalk 1844, den letzten Atlasbären 1869 und das letzte Exemplar des Beutelwolfs segnete 1936 das Zeitliche. Eindeutig nachweisen lässt sich das Verschwinden von rund 200 Säugetieren ab einer Größe von 10 Kilogramm: 18 in Afrika, 38 in Asien, 26 in Australasien, 19 in Europa, 43 in Nord- und 62 in Südamerika. Das ist weitaus mehr, als sich mit Klimaveränderungen erklären ließe. Das menschlich-steinzeitliche Ausrottungsdenken ist noch lange nicht überwunden, wie manche aktuellen Debatten deutlich zeigen.

Knapp ein Drittel aller Säugetierarten in Deutschland sind in ihrem Bestand gefährdet.
Das geht aus einem Bericht des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) und des Rote-Liste-Zentrums (RLZ) hervor. Die Autoren haben für 97 in Deutschland heimische Säugetiere die Bestandssituation und das Ausmaß der Gefährdung ermittelt. Fazit: Der Zustand vieler Tierbestände habe sich in den vergangenen zehn bis fünfzehn Jahren verschlechtert.
Unter den bedrohten Arten sind unter anderem Feldhase, Iltis, Bechsteinfledermaus, Feldhamster, Gartenschläfer und Schweinswal. Sie gelten alle als bestandsgefährdet und fallen damit unter eine der vier Kategorien „vom Aussterben bedroht", „stark gefährdet", „gefährdet" oder „Gefährdung unbekannten Ausmaßes". Die Rote Liste wurde erstmals nach zehn Jahren wieder aktualisiert. Die Rote Liste gibt Auskunft über alle 117 in Deutschland vorkommenden Säugetierarten. Zehn erfasste Arten sind in Deutschland ausgestorben oder verschollen, etwa der Große Tümmler und das Europäische Ziesel.

Das Beispiel Insektensterben und seine Ursachen
Bei einer Erhebung in 63 deutschen Schutzgebieten zwischen 1989 und 2016 (Krefeld Studie) wurde ein Rückgang von 76 Prozent (im Hochsommer bis zu 82 Prozent) der Fluginsekten-Biomasse festgestellt. Viele weitere wissenschaftliche Untersuchungen haben einen allgemeinen Rückgang der Anzahl der Insektenarten beobachtet und die Insektenausrottung beschleunigt das Vogelsterben.
Die Ursachen des massiven Insektensterbens sind vielfältig. Es gibt Hauptgründe und Nebengründe für den massiven Rückgang der Arten und es gibt ein massives ökonomisches Interesse der Industrie- und Agrochemielobby und ihrer PR-Agenturen, dieses Thema gezielt nur in den kleinen Nischen und Randbereichen zu diskutieren.




Beschleunigtes Wachstum - beschleunigtes Artensterben
Wir leben in einer globalen Endphase exponentiellen Wachstums. Bei einem anhaltenden Wachstum von 3 % verdoppelt sich das Bruttonationaleinkommen alle 23 Jahre, bei 5 % sogar bereits alle 14 Jahre. Und eine Menge, die exponentiell wächst, vertausendfacht sich jeweils nach der zehnfachen Verdoppelungszeit. Dauerhaftes exponentielles Wachstum einer Wirtschaft ist nicht möglich und führt zwangsläufig zur Selbstzerstörung. Wenn unser System unbegrenzt wächst, wenn weiterhin weltweit Energie, Rohstoffe und gesellschaftliche Reichtümer verschwendet werden, dann stellt sich nicht die Frage, ob das System kollabieren könnte, sondern nur noch die Frage, wann dieser Crash kommt. Woher sollen Rohstoffe und Energie kommen, wenn sich der American Way of Life weltweit verbreitet? Wer soll all die Produkte kaufen, wenn unsere „deutsche Produktivität" sich weltweit verbreitet? Und sind die Menschen, die heute den sogenannten „hohen Lebensstandard“ haben, tatsächlich zufrieden und glücklich oder wachsen mit zunehmendem Wohlstand nicht sogar Habgier und Unzufriedenheit? Wir verwandeln gerade die Natur, die Landwirtschaft und die Welt in eine große Fabrik und die Medien "rätseln" über die Ursache des großen globalen Sterbens.
Etwa 5- bis 10 Millionen Menschen lebten vor 10 000 Jahren auf der Erde. Heute sind es 8 Milliarden Menschen, die alle so verschwenderisch leben wollen wie wir.
„Ein Milliardär ist so klimaschädlich wie eine Million Menschen", sagt eine Oxfam-Studie aus dem Jahr 2022. Millionäre wären gerne Milliardäre und Gutverdienende wollen Millionäre sein. Arme wären gerne Gutverdienende und „der arme Rest der Welt" würde gerne so verschwenderisch leben wie wir. Das kann und wird nicht gutgehen. Nicht die Beibehaltung des ungerechten Status Quo ist die Lösung sondern globale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit.

Konservativ und Naturschutz?
Eigentlich müssten Naturschutz, Artenschutz, Umweltschutz, Klimaschutz und der damit stets verbundene Schutz der Menschen zutiefst wertkonservative Anliegen sein. Doch in den letzten Jahrzehnten standen und stehen rechte und konservative Parteien wie CDU, CSU und insbesondere die AfD eigentlich stets und konsequent auf Seiten der Umwelt- und Naturzerstörung, vom Verbrechen der autogerechten Innenstadt, dem unhinterfragten Flächenverbrauch über Asbest, DDT bis zur Atomkraft und dem aktuellen Kampf gegen Nationalparkprojekte in Deutschland ... Der Begriff konservativ kommt von lateinische conservare, „erhalten, bewahren oder auch etwas in seinem Zusammenhang erhalten“. Doch bei den rechten und konservativen Parteien, nicht nur in Deutschland, hat Marktradikalität im Zweifel immer den Vorrang vor Werten.

Das Artensterben wird, ähnlich wie der Klimawandel, nur noch von industrienahen, marktlibertären und rechten Lobbygruppen bestritten. Eine tiefer gehende Analyse der Ursachen fehlt zumeist in den Debatten der Umwelt- und Naturschutzbewegung. Es gibt massive ökonomische Interessen, eine solche Debatte zu behindern. Bei Themen wie Klimawandel, Holzschutzmittelgifte, Contergan und Asbest waren die Ursachen teilweise jahrzehntelang bekannt, und eine industriegelenkte Ursachenforschung, verbunden mit Verharmlosungskampagnen hat Maßnahmen zur Schadensbegrenzung jahrelang verzögert und verhindert. Dies hat bei Holzschutzmittelgiften, Contergan und Asbest zu Krankheit und Tod vieler Menschen geführt. Der organisierte Kampf der industriegelenkten Klimawandelleugner wird weltweit noch größere Opfer fordern.

Im perfekten Auflisten aussterbender Arten wird die Naturwissenschaft immer besser. Was häufig fehlt, ist eine kluge politische und ökonomische Analyse aus der Umwelt- und Naturschutzbewegung. Wir werden die Artenausrottung nicht im stillen Kämmerlein beenden. Wir müssen das Thema in die Medien und auf die Straßen tragen, auch wenn das in diesen Zeiten des politischen, sozialen und ökologischen Rückschritts nicht einfach ist.

Axel Mayer, Mitwelt Stiftung Oberrhein. Der Autor ist seit 5 Jahrzehnten in der Umweltbewegung aktiv und war 30 Jahre lang BUND-Geschäftsführer in Freiburg








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Immer mehr Klimawandelleugner und Energiewendegegner argumentieren mit gezielt vorgeschobenen "Artenschutz-Argumenten" gegen Energie aus Wind & Sonne. Bei den großen Bränden in Australien und in Amazonien sind Milliarden Tiere auf eine entsetzliche Art und Weise gestorben. Die menschengemachte Klimakatastrophe wird die globale Artenausrottung und das Waldsterben massiv beschleunigen. Diese Fakten müssen, auch wenn's uns Naturschützern manchmal schwerfällt, bei allen regionalen Planungsvorhaben in die immer notwendige Artenschutz-Betrachtung einbezogen werden.

Genau in dieser Frage unterscheiden sich gemeinwohlorientierte Naturschutzverbände von egoistischen Bürgerinitiativen.










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  • 3) Im Zweifel, gerade in Kriegszeiten, ist die -Allgemeine Erklärung der Menschenrechte- immer noch eine gute Quelle zur Orientierung.

Axel Mayer Mitwelt Stiftung Oberrhein
Mit Zorn und Zärtlichkeit auf Seiten von Mensch, Natur, Umwelt & Gerechtigkeit.


Getragen von der kleinen Hoffnung auf das vor uns liegende Zeitalter der Aufklärung (das nicht kommen wird wie die Morgenröte nach durchschlafner Nacht)



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