Nationalpark Schwarzwald: Zweigeteilt? Niemals!


Veröffentlicht am 19.06.2022 in der Kategorie Natur & Naturschutz von Axel Mayer

Nationalpark Schwarzwald: Zweigeteilt Niemals!


Nach unglaublichen Konflikten wurde am 1. Januar 2014 im Schwarzwald der erste Nationalpark in Baden-Württemberg gegründet. Ähnlich wie die ersten Nationalparks in den USA wurde er von
"schwarz- gelben Seilschaften", von Sägern und Jägern massiv bekämpft. (siehe unten im Text)
Der winzige, zweigeteilte Nationalpark (100,62 km²) liegt am Hauptkamm des Nordschwarzwalds überwiegend zwischen der Schwarzwaldhochstraße und dem Tal der Murg. Er besteht aus zwei etwa 3,5 Kilometer voneinander getrennten Einzelbereichen um Ruhestein (7.615 Hektar) und Hoher Ochsenkopf/Plättig (2.447 Hektar).
Die Verbindung dieser beiden Teile ist unbedingt erforderlich.


Axel Mayer, (Alt-) BUND-Geschäftsführer, Mitwelt Stiftung Oberrhein


Zum Vergleich:
Das wuchernde gigantisch-flächenfressende Mosolf-Logistikzentrum in Kippenheim, auf dem tausende von Autos stehen, ist fast 1 km² groß. Das entspricht einem Prozent der Fläche des Nationalparks Nordschwarzwald.







Nationalpark Schwarzwald? Ein Erfolg gegen Säger, Jäger, CDU & FDP



Der 28. November 2013 war ein guter Tag für Baden Württemberg
Der Landtag von Baden-Württemberg beschloss endlich das Gesetz zur Errichtung eines Nationalparks Schwarzwald mit 71 zu 63 Stimmen. Die FDP und fast die gesamte CDU stimmen gegen Natur und Nationalpark. GRÜNE und SPD stimmen dafür. Der von "schwarzen Seilschaften" bekämpfte Nationalpark Nordschwarzwald soll leider nur die Mindestfläche von ca. 10.000 Hektar (100 Quadratkilometer) umfassen. Der tägliche Flächenverbrauch in Deutschland liegt bei ca. 100 Hektar am Tag. Der Park hat also diejenige Fläche, die in Deutschland in hundert Tagen bebaut, zersiedelt, entwertet und zerstört wird. Auch der BUND am Südlichen Oberrhein hat mit Veranstaltungen, Plakaten, Aufklebern und Aktionen für den Nationalpark gekämpft. Dennoch ärgert uns unsere eigene Argumentation. Wir mussten stets in der zerstörerischen „Mehr-Haben-Logik“ argumentieren, also beispielsweise mit den vielen zusätzlichen Arbeitsplätzen im Tourismus, die ein neuer Nationalpark schaffen wird. Der „Wert der Natur an sich“ spielt in Zeiten der Gier in der öffentlichen und veröffentlichten Debatte überhaupt keine Rolle. Da gibt es eigentlich keinen Unterschied zwischen Nationalparkdebatten im Schwarzwald, in Afrika oder Amazonien.


Nationalpark Nordschwarzwald? Die Angstkampagne der Holzindustrie


"Anfangs mussten die Naturschützer gegen erheblichen Widerstand kämpfen. Industrielle fürchteten um ihren Zugang zu Wasser- und Holzschätzen. "Freiheitsliebende"Bürger und Politiker störten sich an dem großen Einfluss der Regierung. Parlamentarier in Washington und in den neuen Bundesstaaten schien die wirtschaftliche Expansion ihrer Nation zunächst wichtiger als die Bewahrung der Natur."

So berichtete die Badische Zeitung am 01. Oktober 2011 über den Widerstand gegen den ersten amerikanischen Nationalpark im Yellowstone-Gebiet im Jahr 1872.

140 Jahre später ist Amerika stolz auf diesen und viele andere Nationalparks. 140 Jahre später gibt es endlich Überlegungen und Planungen für einen ersten Nationalpark im Nordschwarzwald, ein kleiner Nationalpark für die "Restnatur" in der zersiedelten, zerschnittenen, auf- und ausgeräumten Landschaft in Baden-Württemberg. Und wieder gibt es finanzstarke Lobbygruppen dagegen und die fast gleichen, 140 Jahre alten Argumente.

Insbesondere die Naturzerstörungspartei FDP und Lobbyisten und Vertreter der Säge- und Holzindustrie und der Waldbesitzer kritisieren die Nationalparkpläne der neuen Landesregierung. Die CDU ist in Sachen Nationalpark gespalten. Da gibt es den alten strukturkonservativ- rückwärtsgewandten Flügel, der jede Veränderung und einen Nationalpark ablehnt und einen modernen, wertkonservativen Flügel, der den Nationalpark als Chance für Mensch, Natur und Heimat begrüßt. Vor den anstehenden Wahlen setzt die CDU allerdings auf Fundamentalopposition. Es ist traurig, aber wer Egoismen gut bedient wird gewählt.

Der Slogan der gut organisierten Nationalparkgegner lautet:


"JA zum Wald – NEIN zum Nationalpark Nordschwarzwald", doch das "Ja zum Wald" ist wohl eher ein "Ja zum Holz"...

Die ökonomischen Interessen der Nationalparkgegner werden natürlich in ein "grünes Mäntelchen" gepackt.

Die Holzindustrie hat ein Problem:
"Das Problem der deutschen Sägeindustrie: Es gibt zu viele Mitbewerber. Fachleute schätzen, dass die Sägewerke der Republik etwa 2,5-mal mehr Holz sägen könnten, als ein nachhaltiger Einschlag im Wald erlaubt." schreibt die Badische Zeitung.

Erst seit 1970 gibt es den Nationalpark Bayerischer Wald, den ersten Nationalpark in Deutschland. Heute sind es im gesamten Bundesgebiet 14 Nationalparke, die eine Fläche von insgesamt 0.54% des Bundesgebietes einnehmen. Baden-Württemberg, das Saarland und Rheinland-Pfalz haben als einzige Flächenländer noch keinen Nationalpark.

Der "umstrittene" Nationalpark Nordschwarzwald soll eine Fläche von 10.000 Hektar (100 Quadratkilometer) umfassen. Der tägliche Flächenverbrauch in Deutschland liegt bei ca. 100 Hektar am Tag. Der Park hätte also die Fläche, die in Deutschland in hundert Tagen bebaut, zersiedelt, entwertet und zerstört wird...

Ordnung & Sauberkeit contra „wilde“ Natur
Bei vielen großen Konfliktthemen im Naturschutz am Oberrhein und im Schwarzwald schimmert immer wieder eine deutsche Urangst hervor. Es ist die große Angst vor Veränderung und Unordnung. Das beginnt im Kleinen, beim sauber auf- und ausgeräumten Garten, in dem kein Vogel mehr einen Brutplatz findet. Es geht weiter mit der auf- und ausgeräumten Kulturlandschaft, wo Hochstammbäume und Hecken in der Maissteppe nichts mehr zu suchen haben. Doch auch die großen Konflikte um den Nationalpark Nordschwarzwald sind von solchen (teilweise gezielt aufgebauschten) Ängsten geprägt. Ein Wald, der sich „ungeplant und nicht von Menschen gesteuert“ verändert... Solche Veränderungen oder gar „Wildnis“ lösen tiefsitzende Ängste aus. Ein „aufgeräumter, sauberer“ Schwarzwald ist dann das Ergebnis solchen Denkens und die Touristen suchen ihr Naturabenteuer in anderen Regionen.

Es ist beeindruckend,
wie geschickt die ökonomischen Interessen der Nationalparkgegner mit einem "grünen Mäntelchen" bedeckt werden, wie mit vorgeschobenen, falschen "Naturschutzargumenten" gegen Natur argumentiert wird. Ängste werden gezielt geschürt und dann gibt es noch die weit verbreitete Angst vor "Unordnung im Wald". Nationalparkgegner gibt es nicht nur in den Wäldern Amazoniens und in Afrika...

Woher kommt der Hass?
Es ist erschreckend, wie hasserfüllt manche Nationalparkgegner argumentieren und vorgehen. So sahen sich sogar die Landesbischöfe Frank Otfried July und Ulrich Fischer genötigt zu fordern, „die Diskussion fair und respektvoll zu führen“. Man sehe mit „zunehmender Sorge“, so die Kirchenvertreter, „dass manche Kritiker eine zunehmend unangemessene Schärfe bis hin zu persönlichen Anfeindungen praktizieren“. Die Stuttgarter Nachrichten berichten:
Vor wenigen Tagen in Baiersbronn: Fragt ein Gegner einen Befürworter des geplanten Nationalparks: „Wann ist genau die Informationsveranstaltung zum Nationalpark?“ Antwortet der: „17. April um 19.00 Uhr in der Schwarzwaldhalle. Wir sehen uns, oder?“ Sagt der Gegner: „Wenn du bis dahin noch lebst.“
Wolfgang Sönning, stellvertretender Dekan in Baiersbronn, berichtet von „Vorwürfen und Drohungen“. Manche Geschäftsleute würden unter Druck gesetzt. Nach dem Motto: Wenn ihr ein Plakat "Pro Nationalpark" aufhängt, verliert ihr Kunden. Ein Unternehmer bestätigt das: „Ich bin für den Nationalpark, werde das aber öffentlich nicht mehr sagen. Das ist mir zu gefährlich.“ Auch Hoteliers, die sich vom Nationalpark einen Schub für den Tourismus erhoffen, sorgen sich um Ansehen und Gesundheit. „Die Gegner des Nationalparks sind verbittert und voller Hass. Ich fürchte, dass die auch vor Gewalt nicht zurückschrecken“, erzählt ein Gastronom, der ebenfalls anonym bleiben will. (Zitatende)
Es fällt auf, dass zwischenzeitlich bei vielen Umwelt- und Naturschutzkonflikten Nationalparkgegner, Klimawandelleugner und Gegner der Energiewende zunehmend hasserfüllt agieren und argumentieren und dass in Deutschland langsam eine Bewegung entsteht, die der amerikanischen Tea Party Bewegung in vielem ähnelt.

Wer sich auf den Straßen und in den Orten
in und um den geplanten Nationalpark Nordschwarzwald umschaut, sieht allerdings auch, dass erste Häuser und Wohnungen, manche alten Hotels und viele kleine Geschäfte leer stehen. Gerade in den kleinen Gemeinden Nordschwarzwald beginnt der demographische Wandel auch optisch sichtbar zu werden und die Landflucht macht sich immer stärker bemerkbar. Qualitätstourismus mit einem Nationalpark Nordschwarzwald könnte die Situation positiv verändern. Ein Nationalpark bietet auch die Chance, sich positiv mit Heimat zu identifizieren.

Nationalpark Nordschwarzwald und Heimat
Wer die Wortmeldungen von überzeugten Nationalparkgegnern hört, der hört oft das Wort Heimat. „Der Nationalpark bringt ungeliebte Veränderungen und gefährdet so Heimat“ wird gesagt. Die alten Fichtenmonokulturen werden gerade von strukturkonservativen Menschen und manchen Parteivertretern als Heimat empfunden.
Doch niemand hat den Heimatbegriff für sich gepachtet. Die Menschen, auch im Schwarzwald, haben in den letzten Jahren immer wieder erleben müssen, dass „Hirschhornknopftragende Politiker in Trachtenjacken, die gerne von Heimat reden“ häufig fast allen heimatzerstörenden Großprojekten und Naturzerstörungen zugestimmt haben. Ein Nationalpark, der das Naturerbe in seiner Vielfalt bewahrt und dennoch verändert, kann Heimat sein. Auch Heimat verändert sich, muss sich positiv verändern. Heimat ist eben auch bunte Vielfalt und nicht monokulturelle Einfalt.

Ein Nationalpark Nordschwarzwald
wäre auch ein Stück Heimat in unserer ausgeräumten und zersiedelten Landschaft. Auch die Menschen in den Gemeinden im Schwarzwald könnten profitieren. Überall dort, wo es Nationalparke gibt, hat ein naturverträglicher Tourismus eingesetzt, der Gelder in die Gemeinden bringt und Arbeitsplätze schafft, denn Nationalparkbesucher sind meist keine Tagestouristen und bleiben länger. Und die Einheimischen sind stolz auf das gerettete, faszinierende Naturerbe vor ihrer Tür.

Axel Mayer, Bund Geschäftsführer




Nationalpark Nordschwarzwald: Holzlobby & FDP contra Natur und Tourismus
Manchmal schau ich auf meine Plakat gewordene Idee, denke an die zunehmende Verscheußlichung meiner Heimat und bin unzufrieden. Der Text ist defensiv und schwach. Es müsste heißen: "Warum ein Nationalpark Nordschwarzwald eigentlich viel zu wenig ist..." Axel Mayer




[quote][b]Was tun? Ein ziemlich ungewöhnlicher Vorschlag
  • fahren Sie einfach mal hin, machen Sie Urlaub im Gebiet des geplanten Nationalparks, bekennen Sie sich mit einem Aufkleber oder Plakat zum Park, fragen Sie nach Nationalparkbroschüren und reden Sie mit den Menschen. Nationalparktourismus kann den Umschwung bringen...






Wo sind die vielen NaturschützerInnen & BiologInnen
in den wichtigen, aktuellen Naturschutzkonflikten am Oberrhein? Es gibt am Oberrhein eine Vielzahl von Menschen mit einem großen Wissen und Sachverstand in Sachen Natur und Umwelt. Doch in den großen Konflikten um unsere bedrohte Restnatur, sei es beim Nationalpark Nordschwarzwald, beim IRP, bei den Themen Flächenverbrauch und Zersiedelung halten sie sich meist "vornehm" und schüchtern zurück und überlassen die öffentliche Debatte & Leserbriefe den gut organisierten Lobbyisten und dem Stammtisch. Manche Spezialisten sehen auch nur ihr "Lieblingsbiotop" und vergessen darüber den großen Zusammenhang. Nur gemeinsam können wir wir die aktuellen Zerstörungsprozesse bremsen!





[b]Die gut organisierten Gegner des Nationalparks

"Rund 75.000 Flyer sind inzwischen unters Volks gebracht, 100 Großplakate - allein 24 in der Touristenhochburg Baiersbronn - aufgestellt, 50.000 Autoaufkleber produziert, fast 11.000 Unterschriften sind bereits gesammelt. Ein Spendenaufruf für diese Materialschlacht war nicht nötig, die Finanziers der Interessengemeinschaft aber halten sich bedeckt.
"Warten auf das Gutachten wäre taktisch unklug", sagt Andreas Fischer. Der Mann im blauen Hemd mit dem gepflegten Kinnbart ist Sprecher eines "losen Strategiekreises", der sich als Vordenker der Interessengemeinschaft versteht. Sie liefert plakative Argumente gegen einen Nationalpark. Auf sachliche Diskussionen, etwa auf den Veranstaltungen der Regierung, will sich der Geschäftsführer einer Verlags- und Beratungsgesellschaft in Baden-Baden nicht einlassen. Für ihn sind diese "eine Strategie der Verwirrung, bei der versucht wird, Laien mit wissenschaftlichen Argumenten zu übertölpeln".

Fischer setzt auf Gefühle. Diese Strategie habe ihm eine 72-Jährige bestätigt, die ihm sagte: "Ein Nationalpark ist Verrat an der Heimat." Die Regierung versuche, mit Steuermitteln für ihr "politisch-ideologisches Ziel" zu werben und verschwende das Geld auch noch für ein angeblich neutrales Gutachten. Die IG werde sich so lange einem Dialog verweigern, solange es ausschließlich um einen Nationalpark gehe. "Wir reden nur über Alternativen." Einen Naturschutz Plus etwa statt der befürchteten Ökodiktatur.

Ein Nationalpark ist für Fischer die "radikalste Form des Naturschutzes". Das sei "reiner Egoismus". Die Menschen müssten Nutzungseinschränkungen hinnehmen."

Kurzer Auszug aus einem lesenswerten Beitrag der Stuttgarter Zeitung vom 04.01.2012



BUND Position: Nationalpark Nordschwarzwald


Der erste baden-württembergische Nationalpark wird von Naturschützerinnen und Naturschützern schon lange herbei gesehnt – schließlich haben fast alle Flächenländer mindestens einen Nationalpark. In diesem April stand der Nationalpark dann in der Koalitionsvereinbarung der neuen Landesregierung. Nun ist diese in die Offensive gegangen, hat einen Beteiligungsprozess in der Region initiiert und will in einem sozioökonomischen Gutachten die Bedenken und Sorgen gegen einen Nationalpark aufgreifen. Mancherorts schlagen die Wogen dennoch hoch und gerade vor Ort gibt es Skepsis und lautstarken Widerstand. Der BUND erklärt, warum er im Nationalpark eine große Chance für die Natur, aber auch den Tourismus in der Region sieht.

Was bringt der Nationalpark der Natur?
Landesweit und auch im Schwarzwald gibt es viel zu wenig Bannwälder, wo der Wald sich selbst überlassen bleibt. Die Einrichtung eines Nationalparks bietet die Chance, diese Quote ein wenig zu verbessern. Es ist nachgewiesen, dass in dauerhaft unbewirtschafteten Wäldern eine größere Artenvielfalt herrscht als in Wirtschaftswäldern. Der BUND fordert wie die Bundesregierung in ihrer „Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt“ 5 % Anteil Bannwälder an der Waldfläche, damit die Vielfalt der Pflanzen, Pilze und Tiere erhalten werden kann und seltene Arten nicht aussterben. Vom 5 %-Ziel ist Baden-Württemberg meilenweit entfernt: nur 0,7 % der Waldfläche sind als Bannwald bzw. Kernzone des Biosphärengebiets ausgewiesen. Der Nationalpark würde diesen Anteil auf 1,2 % erhöhen.

Bereits jetzt gibt es in der Region, die für den Nationalpark in Frage kommt, rund 1.000 Hektar Wald, die nicht mehr genutzt werden, darunter die Bannwälder Altlochkar-Rotwasser, Wildseemoor und Wilder See. Auf diesen Flächen, die sich teilweise schon seit 100 Jahren frei entwickeln dürfen, kann man heute schon erleben, was einen künftigen Urwald ausmacht: Ruhe und Urtümlichkeit, ganz junge Bäume neben alten Baumriesen, auch tote Bäume, stehend oder umgestürzt. Für viele Tiere und Pflanzen ist das ein Eldorado. Auerhuhn, Dreizehenspecht, Sperlingskauz und viele andere seltene Vogelarten finden hier gute Lebensbedingungen. Dutzende Holzkäfer-, Spinnen-, Moos- und Pilzarten können nur hier und nicht im Wirtschaftswald existieren, weil dort das Alt- und Totholz fehlt. Der Nationalpark würde die jetzigen Bannwälder verbinden und vergrößern und dadurch diesen und weiteren seltenen Arten noch bessere Lebensmöglichkeiten bieten.
Auch ein Nationalpark
ist genau wie die Umgebung Stürmen ausgesetzt, die unvorhersehbare Auswirkungen haben und durch Windwürfe Löcher reißen oder ganze Waldbestände zu Boden bringen können und dadurch viel Licht in den Wald bringen. Auch das gehört zu den natürlich-dynamischen Prozessen in einem Nationalpark, genau wie der neue Wald, der sich allmählich von allein auf den Windwurfflächen entwickelt.
Was bringt der Nationalpark für Erholung und Tourismus?
Nationalparke bieten spannende Naturerlebnisse, die so in anderen Gebieten nicht zu finden sind. Die Alternative – weitere Bannwälder – wäre bei Weitem nicht so ein Magnet für den Tourismus. Nationalparke werden – richtig geführt – von der Landesregierung mit einer guten Infrastruktur für den Naturtourismus ausgestattet, wie es andernorts nicht ohne Weiteres möglich ist. Zu dieser Infrastruktur zählen Informationszentren mit attraktiven Ausstellungen, besondere Naturerlebnisangebote und gut ausgestattete Wege für alle, die sich leise durch die Landschaft bewegen beim Wandern, Reiten, Fahrradfahren, Lang- oder Schneeschuhlaufen. Deshalb gibt es einen speziellen Nationalparktourismus: Gäste, die nur oder auch wegen des Nationalparks eine bestimmte Region besuchen. Dies lässt sich anhand der Besucherzahlen in anderen Nationalparken belegen. Gute Chancen für die Region Nordschwarzwald und die Hotels, Gaststätten, Ferienhöfe und Pensionen im Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord!
Was ist ein Entwicklungsnationalpark?
Wie in jedem Nationalpark wird auch im Entwicklungsnationalpark die Natur auf großer Fläche sich selbst überlassen. Allerdings nicht sofort auf ganzer Fläche, sondern endgültig erst nach 20-30 Jahren. Bis dahin werden fichtendominierte Forste hin zu naturnäheren Waldbeständen mit mehr Buche und Tanne umgebaut. Die gefällten Fichten können in der Holzwirtschaft verwertet werden, so dass dort in den ersten Jahrzehnten keine Einbußen an Holzmengen zu befürchten sind. Die langfristigen Einbußen sind im Vergleich zur Holzerntemenge im Nordschwarzwald sehr gering.
Durch den geplanten Waldumbau und das Randzonenmanagement ist Borkenkäfer-Befall an Fichten gut begrenzbar, so dass großflächig abgestorbene Fichtenbestände auch innerhalb des Nationalparks vermeidbar sind. Einzelne „Käferlöcher“ dagegen beschleunigen auf natürliche Weise den Waldumbau. Besitzer von außerhalb des Nationalparks gelegenen Wäldern können ebenfalls beruhigt sein: Bei gutem Management kann Borkenkäfer-Befall über den im Wirtschaftswald üblichen Umfang hinaus ausgeschlossen werden – das zeigen die Erfahrungen mit anderen Nationalparken.

Warum im Nordschwarzwald?
Der Nordschwarzwald ist die einzige Region in Baden-Württemberg, die für einen Nationalpark geeignet ist. Nur hier treffen die zwei wichtigen Kriterien „Unzerschnittene, verkehrsarme Räume über 100 km2“ und „großflächiger Staatswaldbesitz“ zusammen. Denn es sollen keine Privatwaldflächen in Anspruch genommen werden und nur Kommunalwälder, die die Städte und Gemeinden freiwillig zur Verfügung stellen.



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Aktuell: Die Seilbahnpläne des Europa-Parks sind wieder da und gefährden den Taubergießen

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Klimawandel,Feuer, Waldbraende, Artensterben,Windenergie
Immer mehr Klimawandelleugner und Energiewendegegner argumentieren mit gezielt vorgeschobenen "Artenschutz-Argumenten" gegen Energie aus Wind & Sonne. Bei den großen Bränden in Australien und in Amazonien sind Milliarden Tiere auf eine entsetzliche Art und Weise gestorben. Die menschengemachte Klimakatastrophe wird die globale Artenausrottung und das Waldsterben massiv beschleunigen. Diese Fakten müssen, auch wenn's uns Naturschützern manchmal schwerfällt, bei allen regionalen Planungsvorhaben in die immer notwendige Artenschutz-Betrachtung einbezogen werden.

Genau in dieser Frage unterscheiden sich gemeinwohlorientierte Naturschutzverbände von egoistischen Bürgerinitiativen.






Mehr Infos zum Nationalpark Nordschwarzwald:



Geschäftsstelle Freundeskreis Nationalpark Schwarzwald e.V.
Höferköpfleweg 2
72270 Baiersbronn
Öffnungszeiten:
Di und Do 10.00 – 12.30 Uhr
Mi 16.00 – 18.00 Uhr

Ansprechpartnerin: Christina Schneider
Tel. +49 (0) 74 42 – 18 09 120
info@pro-nationalpark-schwarzwald.de







Naturschutz in Südbaden Infos hier



Der Entwurf für das Nationalparkgesetz hat noch Luft nach oben


Der BUND begrüßt den Entwurf der Landesregierung für das Nationalparkgesetz. Gemeinsam mit dem NABU und dem LNV hat der BUND Landesverband eine Stellungnahme eingereicht. Darin sind wichtige Änderungsvorschläge zum Gesetzentwurf enthalten:



Mit dem Nationalparkbeschluss im Landtag wird die eigentliche Arbeit erst anfangen. Gerade angesichts des Entwicklungscharakters des Nationalparks werden die Naturschutzverbände sehr wachsam sein müssen, dass diese höchste Schutzkategorie des Bundes- und Landesnaturschutzgesetzes den naturschutzfachlichen Erwartungen gerecht wird.




Der 28.November 2013 ist ein guter Tag für Baden Württemberg

Der Landtag von Baden-Württemberg beschließt endlich das Gesetz zur Einrichtung eines Nationalparks im Schwarzwald mit 71 zu 63 Stimmen. Die FDP und fast die ganze CDU stimmen gegen Mensch, Natur und Nationalpark. GRÜNE und SPD stimmen dafür.

Hier das Abstimmungsergebnis im Landtag:
S:\Plenum\PL084\Namentl-M 84. Plenum, TOP 3 a, 15/4127 1 Nationalpark






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Genau in dieser Frage unterscheiden sich gemeinwohlorientierte Naturschutzverbände von egoistischen Bürgerinitiativen.














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  • 3) Im Zweifel, gerade in Kriegszeiten, ist die -Allgemeine Erklärung der Menschenrechte- immer noch eine gute Quelle zur Orientierung.

Axel Mayer, Mitwelt Stiftung Oberrhein
Getragen von der kleinen Hoffnung auf das vor uns liegende Zeitalter der Aufklärung
(das nicht kommen wird wie die Morgenröte nach durchschlafner Nacht)



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