2024 / Badberg & Innerer Kaiserstuhl, Schelinger Höhe & Haselschacher Buck: Die "kleine Steppe" im Kaiserstuhl


Veröffentlicht am 08.01.2024 in der Kategorie Natur & Naturschutz von Axel Mayer

Badberg, Innerer Kaiserstuhl, Schelinger Höhe & Haselschacher Buck: Wandern in der "kleinen Steppe" im Kaiserstuhl



Zu den schönsten und eindrucksvollsten Naturlandschaften
am Oberrhein gehören die sanften Hügel des inneren Kaiserstuhls. Sie liegt zwischen Schelingen, Oberbergen und Altvogtsburg der Badberg mit seinen runden Kuppen, Wiesen, Trockenrasen, Gebüschsäumen und Waldrändern.


Die wenigen, letzten Küchenschellen am Badberg im inneren Kaiserstuhl
In alten Berichten steht, dass die Hänge des inneren Kaiserstuhls im Frühling blau-lila waren und überall gab's Küchenschellen. Aktuell freuen wir uns über einige vereinzelte Exemplare. Zu den üblichen Problemen der Rest-Natur am Kaiserstuhl kommen jetzt auch noch Wildschweinhorden, die in den Nächten die Frühblüher ausgraben und fressen.


Der Kaiserstuhl & Endingen im Frühling 2024
Nach dem endlich einmal nassen Winter kommt der Frühling viel zu früh. Vieles blüht und wird wieder erfrieren. Der Frühling ist eine schöne Zeit am Kaiserstuhl.




Am Badberg finden Sie eine faszinierende Flora und Fauna:
„Orchideen wie die Hummelragwurz und die Pyramidenorchis, Küchenschellen, Kaiserstuhlanemonen, Schlüsselblumen, Schwalbenschwanz-Falter, Smaragdeidechse, Gottesanbeterin und Schmetterlingshaft.“ Solch beeindruckende Restlandschaften erinnern auch daran, was wir an Natur schon verloren haben, was wir jetzt im Moment gerade verlieren und in Zukunft noch verlieren werden.

Insektensterben im Idyll am Kaiserstuhl
„Ich untersuche die Tag- und Nachtfalter in der Oberrheinebene seit 30 Jahren regelmäßig und sowohl die Artenzahlen als auch die Faltermengen gehen insgesamt stark zurück. Es fällt auf, dass auch Wiesen, die selbst nicht zerstört wurden, aber in der Agrarlandschaft unmittelbar den Randeinflüssen der gespritzten Kulturen ausgesetzt sind, nur noch von wandernden Faltern besucht werden. Wiesen im Wald sind oft noch nicht so betroffen. Die bunten Wiesen der Hochwasserdämme in der Aue sind vom Wald abgeschirmt und geschützt und darum immer noch Falter-reich. Im Kaiserstuhl haben sich einige Arten nur noch in den windgeschützten Tälern gehalten. Da wundert man sich natürlich nicht, dass neben Schmetterlingen und anderen Insekten auch Singvögel und Fledermäuse selten werden.“ sagt Jörg-Uwe Meineke, Schmetterlingsexperte und ehemaliger Leiter des Referats für Naturschutz und Landschaftspflege im Regierungspräsidium Freiburg


Das "Badloch",
eine kleine Thermalquelle am Südfuß des Badberges erinnert an die 15 Millionen Jahre zurückliegende, vulkanische Entstehungsgeschichte des kleinen Gebirges im Grabenbruch des Oberrheins.


Der innere Kaiserstuhl im Herbst: Urlaub, Reisen, Wandern...


Der innere Kaiserstuhl ist Teil des Vogelschutzgebiets „Kaiserstuhl“
Das Vogelschutzgebiet „Kaiserstuhl“ ist das bedeutendste Brutgebiet für Bienenfresser, Schwarzkehlchen und Wiedehopf in Baden-Württemberg, eines der wichtigsten Brutgebiete für Baum-, Wanderfalke und Hohltaube sowie ein Dichtezentrum des Wendehalses in Baden-Württemberg. Typischist das vielfältiges Mosaik von vorwiegend trocken-warmen Lebensräume. Geologisch besteht das Gebiet im Wesentlichen aus Gesteinen vulkanischen Ursprungs, die später, während der Eiszeiten, zum Teil mit einer Lössschicht überdeckt wurden. Kennzeichnend für die Kaiserstuhl-Landschaft sind neben den terrassierten Rebhängen unter anderem Trocken- und Halbtrockenrasen.

Der Druck auf die letzten Naturschutzgebiete am Oberrhein und auf den Inneren Kaiserstuhl wächst
Die Verrummelung des Feldberges und des überlaufenen Taubergießen überträgt sich auch auf den Badberg. Die letzten naturnahen Gebiete ziehen auch Besucher an, und hier gibt es immer wieder Probleme.
Kaiserstuhl-Wiesen - Besucherdruck - Hund & Kiebitz...
Peter Berthold der bekannte Ornithologe und Bestsellerautor beschreibt in einem mehr als lesenswerten Beitrag in der Frankfurter Rundschau das Problem vieler Naturschutzgebiete:

"Da hinten im Ried haben immer Kiebitze gebrütet. Vor ungefähr zwanzig Jahren, ich könnte nachgucken, wann genau, haben sie aufgehört zu brüten. In diesem Gebiet ist früher im Winter mal ein einzelner Bauer zu Fuß unterwegs gewesen, mit einer Handsäge über der Schulter und einer Axt, und der hat an einer Hecke ein bisschen Brennholz geschnitten und geschlagen, das er später mit dem Pferdefuhrwerk heimgeholt hat. Das war alles. Wenn Sie heute im Januar, Februar, März an einem schönen Sonntag rausgehen, sind in demselben Gebiet, in dem früher dieser einzelne Mensch gelaufen ist, unter Umständen zweihundertfünfzig Leute unterwegs und mindestens fünfzig Hunde in allen Größen und Schattierungen, die sich fast alle unangeleint im Naturschutzgebiet herumtreiben. Wenn da ein einziger Kiebitz noch irgendwo sitzt, der sich vielleicht überlegt, ob er hier brüten könnte, dann steigt der auf, macht seinen „Whääähh! Whääähh!“-Warnruf, fliegt weiß Gott wie weit, hat fast keine Möglichkeit, irgendwo zu landen, weil überall Leute unterwegs sind, und verlässt das Gebiet. Der wird nie und nimmer in diesem Gebiet anfangen zu brüten. Denn freilaufende Hunde, das heißt für ihn: Das ist Wolfsgebiet, das regelmäßig bestrichen wird, und wenn er dort ein Gelege hat, wird das von den Viechern gefunden und aufgefressen. Das ist für ihn völlig indiskutabel."


Auf den landwirtschaftlich genutzten Flächen inneren Kaiserstuhl
dominieren der Wein- und Obstbau. Daneben gibt es große, forstwirtschaftlich genutzte Waldflächen. Noch bestehende Grünlandflächen sind meist aus der Nutzung genommen und reine Pflegeflächen des Naturschutzes. Die immer noch erfreulich kleinräumige Landwirtschaft am Kaiserstuhl ist durch die Globalisierung und durch den Trend zur großen globalen Agrarfabrik massiv bedroht.

„Die großen Wiesenflächen am Badberg und am Haselschacher Buck gehören zum Schönsten und Wertvollsten, was der Kaiserstuhl zu bieten hat“schreibt der Kaiserstuhl-Kenner und -Bewahrer Dr. Frank Baum. „Vom Vorfrühling bis in den Herbst hinein – mit Höhepunkt im Mai und Juni - findet sich hier Blumenleben in erstaunlicher Vielfalt. Pflanzen, die anderswo verschwunden, verdrängt und ausgerottet sind, kommen hier noch zahlreich vor. Neben auffälligen und bekannten Arten gibt es versteckte und seltene Schönheiten, Kostbarkeiten für den Spezialisten. Kurzum: für jeden, der Blumen liebt, ein Paradies, wie man es in Mitteleuropa nur noch selten findet.“

Doch nicht nur die Frühlings- und Frühsommermonate
mit ihrer Farbenpracht sind beeindruckend. Wenn heiße Sommer die Wiesen des Kaiserstuhls verbrennen und die Hitze direkt am Boden unerträglich wird, „klettern“ die hübschen Turmschnecken an den Pflanzenstängeln hoch, um sich vor der Hitze zu schützen. Das herbstliche Graubraun der Matten und die seltenen, „schwarzweißen“ und kontrastreichen winterlichen Tage mit Schnee geben der „kleinen Steppe“ im innern Zentraleuropas ein besonderes Gepräge. Licht, Schatten und die karge Strenge der Landschaft in dieser Jahreszeit sind dann besonders beeindruckend.

An einem (der wenigen) stillen Tage
kann man sich hier an die Steppen Innerasiens erinnert fühlen, an Tibet oder an Kirgisien, dort wo der Tien Shan in die unglaublichen Ebenen Kasachstans übergeht... Nur alles eben ein Stück kleiner, ein winziges Fragment von Restnatur in der aufgeräumt-ausgeräumten Landschaft am Oberrhein.

Am schönsten sind hier die Abende,
an denen Wind aus dem Westen, vom nahen Elsass über den Rhein, die Wolken in Richtung Schwarzwald weht und das Grundgeräusch der Rheinebene, das Dauergrollen der Autobahn (das die Einheimischen schon lange nicht mehr hören) verstummt.

Wenn sich dann, an ganz besonderen Tagen,
die Wolken am Schwarzwald stauen und die sinkende Sonne zwischen Vogesen und Wolkendecke hervorschaut, dann wird durch dieses erstaunliche Licht die Natur noch kontrastreicher, manche Wiesenkuppen erinnern an Sanddünen und diese ganz eigene Landschaft bekommt einen faszinierenden Glanz.

Text und Bilder: Axel Mayer, (Alt-) BUND Geschäftsführer und Kreisrat aus Endingen




Dank
Mein Dank geht an die Vielen die sich für den Kaiserstuhl engagieren. An Naturschützer und Naturschützerinnen in Verbänden und Vereinen aber auch in den Naturschutzbehörden. An die, die mit Sense, Rechen, Ziege und Computer dazu beitragen, dass diese Gebiete auch für die Zukunft erhalten bleiben.

Zwei kurze Nachträge:
*„Der Tourist / Wanderer / Orchideenfotograf, zerstört manchmal, was er sucht, indem er es findet“
frei nach Hans Magnus Enzensberger.

*„Die wenigen erhalten gebliebenen, historischen Altstädte und die restlichen Naturschutzgebiete am Kaiserstuhl verbindet eines: Sie sind zunehmend bedrohte Inseln in einem Meer von Scheußlichkeit.“
Axel Mayer, Endingen, Mitwelt Stiftung Oberrhein


Nachtrag:
Naturschutz im Zentraleuropäischen Verdichtungsraum


Der Kaiserstuhl und seine Naturschutzgebiete liegen im Herzen des Zentraleuropäischen Verdichtungsraums, der sogenannten Blauen Banane.
Die Blaue Banane bezeichnet eine dicht bevölkerte Zone, einen bandförmig - breiartigen verdichteten europäischen Großraum zwischen irischer See und Mittelmeer, dessen Urbanisierung eine Kette von zusammenwuchernden Agglomerationen mit bisher rund 111 Millionen Einwohnern bildet. Vorbild dieses wirtschaftsgeografischen Modells sind die anderen Verdichtungsräumen der Welt, etwa die großen Ballungsräume an den Küsten und großen Flüssen Asiens, wie dem japanischen Taiheiyō Belt. Raumordnerische Fehlentwicklungen und Zurückdrängung von Restnatur lassen sich europaweit überall im angedachten Verdichtungsraum erkennen. Am Oberrhein wuchert entlang der Vorbergzone des Schwarzwaldes von Basel nach Karlsruhe ein durchgängiger, gesichtsloser Siedlungsbrei. Klein gedachte Baugebiete wachsen zu hässlich wuchernden, breiartige Siedlungsstrukturen zusammen. Zwischen Freiburg und Offenburg bleiben auf der Strecke von 68 Kilometern heute nur noch 17 Kilometer Freiraum. Auf beiden Rheinseiten entstehen ohne jegliche erkennbare Raumordnung die hässlichen, neonschrillen Ortseinfahrten, Gewerbesteppen, Nichtarchitektur und die Billigbauten der Hypermarche-Kultur. Die jetzigen Naturschutzgebiete im Rheingraben werden zukünftig immer mehr zu verrummelten, naturnahen Stadtparks in der breiartig wuchernden Bandstadt.

Axel Mayer, Mitwelt Stifung Oberrhein











2.3 Würdigung des Natura 2000-Gebiets Kaiserstuhl


Das FFH-und das Vogelschutzgebiet "Kaiserstuhl"deckenauf einer kombinierten Fläche von fast 8000 ha im Prinzip die gesamte naturräumliche Einheit "Kaiserstuhl" ab. DieserNa-turraum zeichnet sich durch zahlreiche Besonderheiten bzgl. Geologie und Böden, Regional-klima, (anthropogen überformtem) Relief und Landnutzung aus und besitzt dadurch ein ho-hes Maß an Eigenartund gewisse Alleinstellungsmerkmale.Der Kaiserstuhl ist ein Mittelgebirge vulkanischen Ursprungs,das sich aus der flachenUm-gebung der Oberrheinischen Tiefebenemarkant heraushebt; nach Westen geht der Blick auf die Vogesen, nach Osten auf denSchwarzwald. Die Lage im Einflussbereich der Burgundi-schen Pforte und im Regenschatten der Vogesenführen zu einer klimatischen Gunstsituati-on, der Kaiserstuhl gehört zu den wärmsten Regionen Deutschlands.Die geologische Situation ist komplex und besonders von verschiedenen Phasen von miozä-nem Vulkanismus mit Eruptiv-und Intrusivgesteinen und kontaktmetamorphen Zonen zum sedimentären Sockel sowie einerquartärenLössüberdeckung geprägt.Besonders letztere hat als leicht zu bearbeitendes Substrat eine tiefgreifende Umgestaltung des Oberflächenre-liefs und damit auch der Landschaft insgesamt durch den Menschen begünstigt, terrassierte Hänge sind heute mit landschaftsprägend.Typisch sind auch (durch Landnutzung bedingte oder verstärkte) Erosionsformen wie Lösshohlwege und -steilwände. Das Gebiet weist eine jahrhundertealteKulturlandschaftstradition auf, die aber immer auch dem Wandel unterwor-fen ist. Weinbau ist heute die bestimmende landwirtschaftliche Nutzungsform. Große Anteile der durch frühere kleinbäuerliche Nutzung in Form von Mahd und/oder Beweidung entstan-denen Grünlandflächen im Gebiet sind heute reine Pflegeflächendes Naturschutzes. Im Zentrum des Gebietsstocken großflächiger zusammenhängende (Wirtschafts-)Wälder auf den Hauptkämmen des Gebirges. Verstreut im Gebiet liegen frühere sowie noch aktive Steinbrüche. Die Kombination der standörtlichen und der tradierten wie aktuellen Nutzungsfaktorenbe-dingt ein vielfältiges Mosaik an Lebensräumen besonders des trockenwarmen Spektrums und entsprechend angepassten Artengemeinschaften einschließlich Reliktarten. Der Kaisers-tuhl ist insbesondere bekannt für seine ausgedehnten Trocken-und Halbtrockenrasenflächen und seine weitläufigen Reblandschaften, die wärmeliebende Biozönosen von bundesweiter Bedeutung beherbergen. Hervorzuheben sind u.a. die Orchideenvielfalt, der Insekten-reichtum, die besondere Avifauna sowie mit den Smaragdeidechsen auch Besonderheiten der Herpetofauna.Das Gebiet beherbergt eine Vielzahl an Schutzgütern nach FFH-und Vogelschutzrichtlinie:Unter den 20 FFH-Lebensraumtypen im Offenland und Wald finden sich zahlreiche prioritäre Lebensraumtypen, darunter der LRT [*6240]Subpannonische Steppenrasen mit seinem lan-desweit wohl einzigen Vorkommen. Bedeutende Bestände und eine reiche Gliederung liegen auch bei den Kalk-Magerrasen[(*)6210]vor mit den Subtypen [6211]Subkontinentale Step-penrasen, [6212]Submediterrane Halbtrockenrasenund [6213]Trockenrasen, die beiden letztgenannten auch in der prioritären Ausbildung = Bestände mit bedeutenden Orchideen-vorkommen ([*6212], [*6213]).Auch der LRT [6510] Magere Flachland-Mähwiesen ist mit gut ausgebildeten Beständen vertreten. Es kommen etliche felsbezogeneLebensraumtypenvor, so[*6110]Kalk-Pionierrasen, [*8160]Kalkschutthalden, [8210]Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation, [8220]Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation und [8230]Pionierrasen auf Silikatfelskuppen. Feuchtegeprägte Lebensraumtypensind selten, so vereinzelt [6411] Pfei-fengraswiesen auf basen-bis kalkreichen Standorten und [6431]Feuchte Hochstaudenfluren der planaren bis montanen Höhenstufen. Bei den Wald-Lebensraumtypendominieren flä-chenmäßig [9130]Waldmeister-Buchenwald und [9110] Hainsimsen-Buchenwald,die teil-weise als regional seltene naturnahe Waldgesellschaften nach §30a LWaldG geschützt sind. Zu diesen treten kleinflächig die LRT [9150] Orchideen-Buchenwälder, [9170] Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald, [*9180] Schlucht-und Hangmischwälder sowie[*91E0] Auenwälder mit Erle, Esche, Weide hinzu, bei denen es sich zudem um geschützte Waldgesellschaften und Biotopenach BNatSchGhandelt. Bei den Waldflächen erwähnenswert sind noch die thermophilen Flaumeichenwälder als Relikte ehemaliger Niederwaldbewirtschaftungundmit Vorkommen zahlreicher besonderer Arten, z.B. der namengebenden, mediterran-submediterran verbreitetenFlaum-Eiche (Quercus pubescens) oderdesDiptams (Dictamnus albus). Sie entsprechen keinem FFH-Lebensraumtyp, sind aber in der Waldbiotopkartierung als seltene naturnahe Waldgesellschaft in der Ausprägung eines Steinsamen-Eichenwaldes erfasst und nach §30 BNatSchG geschützt; besonders erwähnenswert ist der Bestand im NSG "Büchsenberg". Das Gebiet stellt auchLebensraum vieler Tierarten nach Anh. II FFH-Richtlinie dar. Es sind dies: [1065] Goldener Scheckenfalter, [*1078] Spanische Flagge, [1083] Hirschkäfer, [1193] Gelbbauchunke, [1323] Bechsteinfledermausund [1324] Großes Mausohr. Das Vorkommendes Goldenen Scheckenfalters ist von sehr hoherlandesweiterBedeutung, es handelt sich dabei um dieletzte verbliebenePopulation der Art in Baden-Württemberg welchein Halbtro-ckenrasen –und nicht in Feuchtwiesen –siedelt. Die Populationsgröße schwankt jahrweise erheblich, ist insgesamt jedoch auch auf Bundesebene bedeutsam.Vonden zahlreichen Vogelarten der Vogelschutzrichtlinie sindbesonders zu erwähnendie Vorkommen von[A207] Hohltaube,[A215]Uhu, [A230]Bienenfresser, [A232]Wiedehopf, [A233]Wendehals, [A276] Schwarzkehlchenund [A377] Zaunammer. Neben den genannten Arten kommt eine sehr hohe Zahl weiterer naturschutzrechtlich oder -fachlich relevanter Tier-und Pflanzenarten (z.B. Anh. IV FFH-Richtlinie,BArtSchV,Rote Liste-Arten) im Gebiet vor, beispielsweiseWestliche Smaragdeidechse (Lacerta bilineata), Braunes Langohr (Plecotus auritus), Europäische Gottesanbeterin (Mantis religiosa)und Bittere Schleifenblume (Iberis amara).Das Gebiet ist Teil des Biotopverbunds v.a. trockener und mittlerer Standorte sowie Wild-tierkorridor internationaler Bedeutung (Hauptachse Südliche Vogesen -Schwarzwald) mit Vorkommen der Europäischen Wildkatze (Felis silvestris silvestris).Die touristische Wertschöpfung der Region hängt direkt mit den landschaftlichen sowie floris-tisch-faunistischen Besonderheiten des Gebiets wie auch mit der landwirtschaftlichen Pro-duktion in eben dieser Landschaft in Form des Weinbaus zusammen. Selbstverständlich erfüllt es auch für die lokale Bevölkerung Funktionen im Bereich der Naherholung oder der Naturerfahrung. Zusätzlich zur Ausweisung als FFH-und Vogelschutzgebiet liegen weitere Kategorien des Flächenschutzes vor (NSG, LSG, FND), wodurch die Schutzwürdigkeit des Gebietes noch weiter unterstrichen wird. Die gute "Lesbarkeit" geologisch-erdgeschichtlicher Zusammen-hänge im Gebiet sowie das Vorkommen seltener Mineralien und Gesteine haben zu einer Auszeichnung als "Nationaler Geotop" geführt

Quelle: RP Freiburg[/quote]

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Immer mehr Klimawandelleugner und Energiewendegegner argumentieren mit gezielt vorgeschobenen "Artenschutz-Argumenten" gegen Energie aus Wind & Sonne. Bei den großen Bränden in Australien und in Amazonien sind Milliarden Tiere auf eine entsetzliche Art und Weise gestorben. Die menschengemachte Klimakatastrophe wird die globale Artenausrottung und das Waldsterben massiv beschleunigen. Diese Fakten müssen, auch wenn's uns Naturschützern manchmal schwerfällt, bei allen regionalen Planungsvorhaben in die immer notwendige Artenschutz-Betrachtung einbezogen werden.

Genau in dieser Frage unterscheiden sich gemeinwohlorientierte Naturschutzverbände von egoistischen Bürgerinitiativen.