2023 / Militärausgaben & Rüstungsausgaben: NATO, Russland, Ukraine, USA & China / Ein Vergleich
Veröffentlicht am 04.09.2023 von Axel Mayer
2023 / Militärausgaben / Rüstungsausgaben (neue Zahlen): Deutschland, NATO, Russland, Ukraine, USA, China – Ein Vergleich
Aktueller Nachtrag vom 4.9.2023:
Der ehemalige Verteidigungsminister der Ukraine Resnikow: 100 Milliarden US-Dollar Militärhilfe In seinem letzten Interview als Verteidigungsminister bezifferte Resnikow die bisher von den westlichen Verbündeten der Ukraine geleistete Militärhilfe auf rund 100 Milliarden US-Dollar, darunter fast 60 Milliarden US-Dollar von den USA. Das sei Geld, das für Waffen, Militärgerät und Munition ausgegeben worden sei, sagte er der staatlichen Nachrichtenagentur Ukrinform. (Eine Milliarde sind tausend Millionen)
Vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine sind die weltweiten Militärausgaben 2022 auf einen neuen Rekordwert gestiegen. Wie das Friedensforschungsinstitut Sipri mitteilte, investierten die Staaten im vergangenen Jahr 2.240 Milliarden US-Dollar (etwa 2.040 Milliarden Euro) in ihre Armeen – und damit so viel wie nie zuvor.
Für alle Nato-Mitgliedstaaten zusammen berechnete Sipri die Rüstungsausgaben bei einem Plus von 0,9 Prozent im Vergleich zu 2021 auf 1.232 Milliarden Dollar, das sind 55 Prozent der weltweiten Ausgaben.
Die Rüstungsausgaben Russlands sind 2022 um 9,2 Prozent auf 86,4 Milliarden Dollar gestiegen.
Die Militärausgaben der Ukraine haben im vergangenen Jahr 44 Milliarden Dollar betragen. Vergleichsweise haben sich diese Ausgaben denen von Deutschland (55,8 Mrd. Dollar) oder Frankreich (53,6 Mrd. Dollar) angenähert. Rechne man die der Ukraine von mehr als 20 Staaten geleistete Militärhilfe zusammen von rund 30 Milliarden Dollar dazu, entsprachen die gesamten Aufwendungen für das Militär in der Ukraine nach Sipri-Schätzungen 2022 mehr als vier Fünfteln des russischen Militärbudgets.
(Dieser Textteil ist nach den Angaben des ehemaligen Verteidigungsministers der Ukraine Resnikow zwischenzeitlich evtl. veraltet. Er nennt 100 Milliarden US-Dollar westliche Militärhilfe.)
Mit Ausgaben von 877 Milliarden US-Dollar führen die USA die Sipri-Liste (dazu kommen noch die anderen NATO-Staaten!) wie auch im Jahr zuvor an, gefolgt von China (etwa 292 Milliarden US-Dollar) und Russland (etwa 86,4 Milliarden US-Dollar).
Deutschland investierte den Angaben zufolge 2022 knapp 56 Milliarden US-Dollar in die Aufrüstung und liegt damit auf Platz sieben der Rangliste.
Wichtige Ergänzung: Eine Milliarde sind tausend Millionen!
Zu den größten Problemen der Menschheit zählt die Apokalypse-Blindheit und die Unfähigkeit, aus vergangenen Kriegen und menschengemachten Katastrophen zu lernen. Kriegszeiten sind Zeiten größtmöglicher Dummheit, Irrationalität und selektiver Wahrnehmung, in denen menschliches Denken und Handeln von stammesgeschichtlich erklärbaren, steinzeitlichen Reflexen geprägt ist. Wir haben die unten aufgeführten Fakten seriös recherchiert, doch in Kriegszeiten spielen Fakten in der Berichterstattung keine Rolle.
*Quelle: Statistika 2023 *Name der Erhebung: Trends in world military expenditure *Veröffentlicht durch: SIPRI Militärausgaben / Rüstungsausgaben / Atomwaffen / Atombomben & Kriegsgefahr
Hier finden Sie die Rüstungsausgaben / Militärausgaben aus dem Jahr 2022 kurz zusammengefasst:
Nato 1.232 Milliarden Dollar
USA 877 Milliarden Dollar
China 292 Milliarden Dollar
Russland 86,4 Milliarden Dollar
Indien 81,4 Milliarden Dollar
Saudi-Arabien 75 Milliarden Dollar
Großbritannien 68,5 Milliarden Dollar
Deutschland 55,8 Milliarden Dollar
Frankreich 53,6 Milliarden Dollar
Südkorea 46,4 Milliarden Dollar
Japan 46 Milliarden Dollar
Ukraine 44 Milliarden Dollar
Italien 33,5 Milliarden Dollar
Australien 32,3 Milliarden Dollar
Kanada 26,9 Milliarden Dollar
Israel 23,4 Milliarden Dollar
...
Quelle: SIPRI
Atomkrieg: Ukraine, Russland, NATO & Deutschland?
Ein konventioneller Krieg mit schweren deutschen Waffen gegen einen mit 6.250 Atomsprengköpfen bewaffneten Despoten muss nicht automatisch zum großen, letzten Atomkrieg führen. Es braucht für diese Gewissheit nur zwei Voraussetzungen: Der Despot muss menschenfreundlich und berechenbar sein...
Übersicht & Links: Krieg & Frieden auf Mitwelt.org
Der bei gutem Willen verhinderbar gewesene, dumme, unnötige und völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands, unter dem die Menschen in der Ukraine so schrecklich leiden, führt dazu, dass die globalen Ausgaben zur Kriegsvorbereitung massiv steigen. Alleine Deutschland wird 100 Milliarden Euro zusätzlich für die Kriegsvorbereitung ausgeben. (Eine Milliarde sind tausend Millionen) Doch schon vor dem Ukraine-Krieg lagen die Rüstungskosten der NATO bei 1100 Milliarden Dollar, die Russlands bei 61 Milliarden Dollar. Westliche "Unterrüstung" war also nicht der Auslöser dieses Krieges. Der Impuls, jetzt noch viel mehr Geld ins Militär zu stecken, geht an den tatsächlichen Ursachen des Krieges vorbei. Zu den größten Problemen der Menschheit zählt die Apokalypse-Blindheit und die Unfähigkeit, aus vergangenen Kriegen und menschengemachten Katastrophen zu lernen. Kriegszeiten sind Zeiten größtmöglicher Dummheit, Irrationalität und selektiver Wahrnehmung, in denen menschliches Denken und Handeln und die Berichterstattung in den Medien von stammesgeschichtlich erklärbaren, steinzeitlichen Reflexen geprägt ist. In Kriegszeiten spielen Fakten keine Rolle.
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Militärausgaben / Rüstungsausgaben: Deutschland, NATO, Russland, China - Ein Vergleich
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Wenn ich die Mehrzahl der Medienbeiträge zum Thema Bundeswehr und zum verfehlten Zwei-Prozent-Aufrüstungsziel lese, dann setzt bei mir sofort der gewünschte Effekt ein: Ich fühle mich total unterrüstet.
Ich vergesse dann, dass keines der führenden 15 Länder seine Militärausgaben gerade prozentual so stark erhöht hat wie Deutschland.
Ich vergesse, dass unser Nato-Partner USA 2020 knapp dreimal so viel Geld für Verteidigung ausgegeben hat wie China und Russland zusammen.
Ich vergesse, dass die Nato im Jahr 2020 1100 Milliarden Dollar für Rüstung und Russland 61 Milliarden ausgegeben hat.
Und ich werde auch nicht fragen, was uns der verlorene Krieg in Afghanistan gekostet hat.
Aber selbstverständlich fühle ich mich total unterrüstet.
Axel Mayer Quellen: Deutsche Welle, ZDF, Der Spiegel