Fracking-Gas, Flüssiggas, Ukraine-Krieg & Gier


Veröffentlicht am 02.03.2022 in der Kategorie Energie von Axel Mayer

Fracking-Gas, Flüssiggas & Gier: Klimaschädlich wie Kohle



Die Gewinnung von Fracking Gas ist mit extremer Umweltverschmutzung verbunden. Doch seit Beginn des Ukraine-Krieges ist der Begriff Fracking Gas plötzlich aus den Medien verschwunden. Es klingt einfach besser, von Flüssiggas zu reden. Krieg ist immer auch Neusprech. Fracking ist wohl der zerstörerischste Weg, Gas zu erzeugen. Die eingesetzten Chemikalien haben in den USA an vielen Stellen zu einer Verunreinigung des Trinkwassers geführt und die Entsorgung des vergifteten Abwassers ist ein großes Problem.

Fracking, Umweltzerstörung & Gier


Die Griechen und Römer haben vor dem Zusammenbruch ihrer Reiche beinah den gesamten Mittelmeerraum abgeholzt, um damit ihre Kriegs- und Handelsschiffe zu bauen. Menschengemachte Verwüstung ist häufig ein Vorzeichen zusammenbrechender Hochkulturen.

Es wäre vermessen, den globalisierten "American way of life" als Hochkultur zu bezeichnen. Und doch gibt es in der aktuellen, globalen Endphase eines enthemmten, unbegrenzten Wachstums einige Parallelen zur Endzeit der griechischen und römischen Hochkultur. Unsere Gesellschaften und insbesondere die USA sind energiesüchtig.

"In einem Jahr verbrauchen wir gerade weltweit so viele fossile Rohstoffe, wie die Erde innerhalb einer Million Jahre herausgebildet hat", sagt die Studie: Zukunftsfähiges Deutschland.
Trotz Klimawandel und Peak-Erdöl, Peak-Erdgas und dem drohenden Peak-Everything werden jetzt mit einem ungeheuren zerstörerischen Aufwand die letzten Reserven mit Fracking aus der Erde geholt.

Beim Fracking werden Wasser, Sand und Chemikalien unter hohem Druck
in tiefliegende Gesteinsschichten gepresst, um für wenige Jahre die letzten Gas- oder Ölreserven zu fördern. Die eingesetzten Chemikalien haben in den USA an vielen Stellen zu einer Verunreinigung des Trinkwassers geführt und die Entsorgung des vergifteten Abwassers ist ein großes Problem. Dennoch schauen die Lobbyisten der Gier und des Wachstums neidvoll auf den Fracking-Boom in den USA und wollen das Zerstörungsmodell imitieren. Und warum werden diese Zerstörungen in Kauf genommen? Um noch einige wenige zusätzliche Jahre Energie, Rohstoffe und menschliche Arbeitskraft für immer kurzlebigere, dümmere und unnötigere Produkte zu verschwenden, in einer Zeit, in welcher der anschwellende, scheinbare Güterzuwachs immer mehr Unzufriedenheit, Einsamkeit, Krisen und Kriege auslöst.

Es spricht nichts dagegen, irgendwann einmal in ferner Zukunft, mit zukünftig umweltfreundlicheren Methoden, auch geringe Mengen fossiler Reserven zu erschließen. Auch zukünftige Generationen werden diese Stoffe in geringen Mengen brauchen, um Medikamente und andere Überlebensgüter zu produzieren. Der heutige, durch Fracking verstärkte Verschwendungsboom des "Schneller kaufen - Schneller wegwerfen" ist ein Verbrechen an der Zukunft.

Parallelen zu den niedergegangenen römischen und griechischen Kulturen
oder zur Selbstzerstörung der Hochkultur auf der Osterinsel sind unvermeidlich. So gesehen passt Fracking hervorragend in unsere Zeit. Sowohl die Griechen als auch die Römer hätten ihre Wälder nicht abholzen müssen und auch wir haben umweltfreundliche, nachhaltige Alternativen zu Fracking, Atomkraft und Klimawandel.
Doch es scheint eine gewisse Unfähigkeit beim Menschen zu geben, aus der Vergangenheit zu lernen.

Wer MORGEN Fracking-Gas verkaufen und die Laufzeitverlängerung von Atom- und Kohlekraftwerken will, der lässt HEUTE die Energiewende, Stromtrassen, Solarstrom und Windräder verhindern. Der Widerstand gegen Energiewende und Windräder wird gezielt genutzt, um vollkommen andere, menschen- und naturfeindliche Ziele durchzusetzen.

Axel Mayer, (Alt-)BUND-Geschäftsführer, Mitwelt am Oberrhein

Die Bundesregierung stufte im Oktober 2020 Flüssiggas, das mittels Fracking gefördert wird, ähnlich klimaschädlich ein wie Kohle.

Das meldet das RedaktionsNetzwerk Deutschland unter Berufung auf das Bundesumweltministerium. Die Grünen-Bundestagsfraktion hatte demnach um eine Stellungnahme gebeten.
In dem Schreiben heißt es, grundsätzlich könne Erdgas den emissionsintensiveren Einsatz von Kohle und Erdöl in einer Übergangsphase ersetzen. Um die Klimawirkung zu ermitteln, müssten allerdings auch jene Emissionen berücksichtigt werden, die im Rahmen der Gewinnung und des Transportes von Erdgas anfielen. Nach Europa transportiertes Fracking-Gas habe im Vergleich zur Kohle nur geringe Emissionseinsparungen zur Folge. Im Vergleich zu leitungsgebundenem Erdgas schneide es deutlich schlechter ab.
Washington drängte schon lange, vor dem Ukraine Krieg, auf die Öffnung des deutschen Marktes für amerikanisches Flüssiggas aus Fracking-Quellen.






Ausblick: UN-Klimakonferenz COP 29 in der Öl- & Gas-Diktatur Aserbaidschan




31.5.2024: Klimastreik zur Europawahl: die atomar-fossilen Seilschaften im Europaparlament



Mitwelt Stiftung Oberrhein: Warnungen und Hinweise zu diesen Seiten ...


  • 1) Die Internetseiten der Mitwelt Stiftung Oberrhein sind "altmodisch-textorientiert" und manchmal lang. Wir bieten keine modischen Infohäppchen, sondern wenden uns an die kleiner werdende Minderheit, die noch in der Lage ist, längere Texte zu lesen und zu erfassen.
  • 2) Wenn Sie hier "Die Wahrheit" suchen, werden Sie sie nicht finden. Es gibt sie nicht, "Die Wahrheit", sondern immer nur Annäherungen daran, Wahrheitsfragmente. Es wird Ihnen nichts übrigbleiben, als sich mit den "anderen Wahrheiten" auseinander zu setzen, um zu einer eigenen Meinung zu kommen. Verlassen Sie auch einmal den engen "Echoraum" der eigenen Meinung im Internet. Misstrauen Sie Wahrheitsverkündern, Ideologen, vom Krieg bestärkten Ewiggestrigen und Verschwörungstheoretikern. Haben Sie Mut, Ihren eigenen Verstand zu gebrauchen.
  • 3) Im Zweifel, gerade in Kriegszeiten, ist die -Allgemeine Erklärung der Menschenrechte- immer noch eine gute Quelle zur Orientierung.

Axel Mayer Mitwelt Stiftung Oberrhein
Mit Zorn und Zärtlichkeit auf Seiten von Mensch, Natur, Umwelt & Gerechtigkeit.


Getragen von der kleinen Hoffnung auf das vor uns liegende Zeitalter der Aufklärung (das nicht kommen wird wie die Morgenröte nach durchschlafner Nacht)



Sie wollen uns und unsere Arbeit unterstützen?


  • Sie können gerne spenden und unsere Beiträge über Ihre (un-)Sozialen Netzwerke weiter leiten.
  • Da wir von GOOGLE gerade "ein wenig" aussortiert werden, wären Links von Ihrer Homepage auf unsere Seiten eine große kostenlose Unterstützung.
  • Hier geht's zu unseren Newslettern.