2023 / Wasser, Grundwasser & Trinkwasser am Oberrhein, in Südbaden & im Elsass
Veröffentlicht am 02.01.2023 in der Kategorie Wasser von Axel Mayer
Wasser, Grundwasser und Trinkwasser am Oberrhein, in Südbaden und im Elsass
Der Oberrheingraben, das Gebiet zwischen Schwarzwald und Vogesen, erscheint vielen Menschen als eine ökologisch intakte, heile Welt. Doch der erste, oberflächliche Blick auf das "Paradies am Oberrhein" täuscht. Im wahrsten Sinne des Wortes häufen sich die Probleme unter der "Oberfläche” im Grundwasser.
Eine umfassende, aufwendige, grenzüberschreitende Studie "GRENZÜBERSCHREITENDE BESTANDSAUFNAHME DER GRUNDWASSERQUALITÄT IM OBERRHEINGRABEN", zeigt die massiven Grundwasserprobleme überdeutlich.
"Insgesamt wurden 172 Parameter an über 1‘500 Messstellen von Basel bis Mainz analysiert.(...) Die Untersuchungen ergaben ein breites Spektrum von Schadstoffen menschlichen Ursprungs im Grundwasser. Bei wenigstens einem der gemessenen Parameter erfüllten 44 % der Grundwassermessstellen im Oberrheingraben die gemeinsamen Kriterien für Trinkwasserqualität nicht. Im Vergleich zu 2009 ist keine Verbesserung der allgemeinen Grundwasserbeschaffenheit festzustellen", schreiben die Verfasser der Studie in einer Pressemitteilung. "Nitrat ist nach wie vor der Stoff mit den meisten Grenzwertüberschreitungen im Grundwasser des Oberrheingrabens und nur hier gab es zumindest in Baden Württemberg minimale Verbesserungen. Die Räume nördlicher Kaiserstuhlrand und Markgräflerland, der Westrand des elsässischen Grundwasserleiters sowie der Norden des Untersuchungsgebietes sind hinsichtlich des Grenzwertes von 50 mg/Liter weiterhin problematisch. Pflanzenschutzmittel und ihre Abbauprodukte wurden im Untersuchungsgebiet flächendeckend nachgewiesen. Fast 90% der untersuchten Pflanzenschutzmittelwirkstoffe und Abbauprodukte, für die es einen Trinkwassergrenzwert gibt, wurden in einem Viertel des Messnetzes mindestens einmal gefunden. Neuartige Spurenstoffe wurden erstmals in dieser Größenordnung untersucht. Einige dieser Substanzen waren im Grundwasser des Oberrheingrabens häufig nachweisbar." (Zitatende)
Dürre, Trockenheit, Wassermangel & Klimawandel am Oberrhein, in Südbaden, im Elsass und am Kaiserstuhl
Noch vor wenigen Jahren galten der Oberrhein, Südbaden, Freiburg und der Kaiserstuhl als "wärmste Region" Deutschlands. In Folge des Klimawandels ist die Region jetzt eine der heißesten Gegenden in Deutschland. Das ist nicht nur sprachlich ein gewaltiger Unterschied und ein Verlust an Lebensqualität.
Der Klimawandel am Oberrhein zeigt sich auch in Extremwetterereignissen.Dürre, Trockenheit, Waldsterben, Trinkwassermangel, trocken fallende Gewässer und massive Verluste in der Landwirtschaft verbinden sich mit extremen Starkregenereignissen.
Der Dürremonitor zeigt den jeweils aktuellen Zustand der Böden und des Grundwassers am Oberrhein, in Südbaden und im Elsass.
Wassermangel in Elz, Dreisam, Glotter, Kinzig und Wiese gibt es immer häufiger. Immer öfter fallen südbadische Bäche und Flüsse im Hochsommer auf Teilstrecken trocken. Angesichts trocken fallender Bäche und der damit verbundenen Vernichtung von Flora und Fauna könnte langfristig eine teilweise Wasserrückhaltung für unsere Bäche im Schwarzwald nötig sein, um Natur, Mensch, Fischen, Wasserkraftbetreibern und Landwirtschaft zumindest mit einer Mindestwassermenge in Extremsommern dienen zu können.
Trinkwasserversorgung, Trockenheit und Grundwasserverschmutzung In Zeiten der Trockenheit bekommen immer mehr Gemeinden, nicht nur im Schwarzwald, Probleme mit der Wasserversorgung. Neue Quellen müssen erschlossen und lange neue Leitungen gebaut werden.
Drei Viertel des Trinkwasserbedarfs der Bevölkerung zwischen Schwarzwald und Vogesen wird durch das Grundwasser des Oberrheingrabens gedeckt. Mehr als drei Millionen Einwohner im Elsass und Baden-Württemberg sind von dieser Wasserressource von ca. 45 Milliarden m³ abhängig.
Theoretisch dürfte die Trinkwasserbeschaffung am Oberrhein kein Problem sein, denn die Region „sitzt“ auf einem der größten Grundwasserseen Europas mit geschätzten 45 Milliarden Kubikmetern Volumen im Oberrheingraben. Der große unterirdische Trinkwassersee am Oberrhein ist an vielen Stellen mit Schadstoffen aus Altlasten, aber auch mit Problemstoffen aus der Landwirtschaft, mit Pestiziden und Nitrat belastet.
Mit zugekauftem „guten“ Wasser, mit mischen, verdünnen und neuen Brunnen wird das Grundproblem überall nur verschoben und nicht gelöst. Nicht die Verursacher und die gut verdienenden Düngemittelkonzerne kommen für die Kosten auf, sondern die Verbraucher und Verbraucherinnen. Wir fordern - zunehmend verärgert - seit Jahrzehnten und leider heute wieder „kontrollieren und sanieren statt verdünnen“ und mehr Anstrengungen der Behörden, um das Grund- und Trinkwasser im Landkreis zu schützen und Bäche, Flüsse und Meere zu entlasten.
Grundwasserversalzung durch die elsässischen Kaliminen MDPA und den Kaliabbau der Kali Salz AG in Buggingen Seit Beginn des letzten Jahrhunderts wurde im Oberrheingraben Kalisalz abgebaut. Als Abfallprodukt fiel Natrium-Chlorid ("Steinsalz”) an. Die "Kalimandscharos”, die Abraumhügel in Buggingen und Heitersheim, zeugen von diesem, in Baden historischen Abbau. Das Salz dieser Hügel wird seit Jahrzehnten durch den Regen ausgespült und trägt so zur Grundwasserversalzung bei.
Von der Abraumhalde des ehemaligen Kalibergwerks im südbadischen Buggingen gehen täglich bis zu 2,5 Tonnen Salz ins Grundwasser. Diese durch eine parlamentarische Anfrage bekannt gewordene Tatsache übertrifft bei weitem unsere schlimmsten Befürchtungen und wirft ein Schlaglicht auf das Versagen der Behörden im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald. Im südbadischen Buggingen wurde von 1922 bis 1973 Kalisalz abgebaut. Der Abraumhügel, im Volksmund "Kalimanscharo" genannt, besteht zum Teil immer noch aus Steinsalz. Insgesamt 200.000 bis 250.000 Tonnen Steinsalz befinden sich noch in diesem Hügel. Von 1922 bis 1973 wurde von der Kali und Salz AG und deren "Rechtsvorgängern" die Bugginger Mine betrieben und brachte den Firmen Gewinn. Seit 1922 läuft Salz von der Abraumhalde ins Grundwasser. Es gab nie eine Bestrafung der Verantwortlichen für die Grundwasserversalzung und die teuren Untersuchungen des Grundwassers zahlte bisher stets die Allgemeinheit (auch mit Interreg-Geldern). Lange versuchte die Kali und Salz AG sich auch noch vor den Kosten der Sanierung zu drücken und diese der Allgemeinheit aufzulasten.
Um eine Bestrafung der Verantwortlichen zu erreichen und um das Verursacherprinzip durchzusetzen, hatte ich für den BUND-Regionalverband schon im Dezember 1997 die Verantwortlichen für die Grundwasserversalzung angezeigt und damals die größte Razzia in der Geschichte des Freiburger Wirtschaftskontrolldienstes bei der Firma K+S ausgelöst.
Seit dem Jahr 2008 ist die verantwortliche Kali und Salz AG endlich letztinstanzlich in der Pflicht die Sanierung auf Konzernkosten durchzuführen. Doch seit dem Jahr 2008 war außer Dauerverhandlungen zwischen den Behörden und der verantwortlichen Kali und Salz AG, bis zur "Einigung" im Dezember 2020 nichts Erkennbares geschehen. Das Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald teilte im Dezember 2020 mit, dass die Sanierung nach Vertragsunterzeichnung innerhalb der nächsten acht Jahre abgeschlossen sein müsse. Das sanierungserzwingende Urteil gab´s im Jahr 2008. Die Unterzeichnung der Vereinbarung erfolgte unglaubliche 12 Jahre später und die Sanierung muss erst in 8 Jahren abgeschlossen sein. Zwischen rechtskräftigem Urteil und endgültiger Sanierung könnten also maximal 20 Jahre liegen. Das wären dann fast 18.900 Tonnen versickertes Salz... Die wesentlich umfangreicheren Salzhalden im elsässischen Kalibecken sind längst saniert. Die Presseerklärung von Landratsamt und Kali und Salz AG zeigt, dass da 12 Jahre lang nicht auf Augenhöhe verhandelt wurde. Der Umgang des Staates mit mächtigen, großen, industriellen Grundwasserverschmutzern ist ein Skandal. Ein echter Fortschritt für das Grundwasser ist erst die tatsächliche Sanierung, auf derenschnelle Realisierung wir weiterhin drängen werden.
Mit Schreiben vom 3. April 2019 Nr. 5-0141.5/683 beantwortet das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft die Kleine Anfrage wie folgt:
1. Wie viel Salz wurde und wird vom Bugginger Kaliberg jährlich in das Grundwasser eingetragen?
In der dem Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald vorliegenden Sanierungsuntersuchung von Fichtner Water & Transportation GmbH vom Juli 2013 im Auftrag der K+S AG wurden Emissionsberechnungen über eine Abstrombreite von 200 Metern durchgeführt. Danach errechnet sich bei einer angenommenen mittleren Belastung an Chlorid von 1.200 g/l eine Salzmenge von rund 1,537 Tonnen und bei einer maximalen Belastung von 2.000 mg/l eine Salzmenge von rund 2,588 Tonnen Chlorid pro Tag. Dies ergibt rechnerisch einen Jahreseintrag von 561 bis 945 Tonnen Chlorid.
Das Kalibecken bei Mulhouse und die Grundwasserversalzung im Elsass Das Hauptproblem aber geht von den Minen im elsässischen Kalibecken (Mines de Potasse d'Alsace) bei Mulhouse (F) aus. Die Abraumhalden bei den großen Minen in Wittelsheim und Pulversheim, die jetzt gerade abgetragen werden, bilden grandiose, landschaftlich faszinierende Erosionslandschaften, die an tibetische Höhenzüge erinnern - allerdings bestehen die heimischen Hügel bis zu 90% aus Salz. Die durch den Regen verursachten Auswaschungen der "Kalimandscharos” im Süden des Elsass versalzen große Teile des Grundwassers der elsässischen Rheinebene bis in den Raum Sélestat! Hundert Jahre Industriegeschichte haben dazu geführt, dass ein wichtiger Teil des Grundwassers der Rheinebene zur Trinkwassergewinnung nicht mehr zu gebrauchen ist.
Salz im Rhein, Salz im Grundwasser Auch die massive Versalzung des Grundwassers auf der badischen Rheinseite zwischen Bremgarten und Breisach ist indirekt auf die Kaliberge bei Mulhouse zurückzuführen. In einer offenen Betonrinne, einer Todesfalle für Wildtiere, wird seit Jahrzehnten hochkonzentrierte Salzlauge in den Rhein geleitet. Am AKW Fessenheim vorbei fließt die Salzbrühe in den kanalisierten Rhein. Noch 1991 strömten in jeder Sekunde 115 Kilogramm Salz in die Haupttrinkwasserader von Millionen Europäern - jährlich 3,6 Mio. Tonnen Natrium-Chlorid. Erst durch massiven juristischen Druck der holländischen Umweltschützer und der Wasserwerke am Rhein wurde die eingeleitete Menge reduziert. In der Zeit von 1957 bis 1976 gab es auf der Fessenheimer Rheininsel, gegenüber von Bremgarten, undichte, offene Zwischenlagerbecken für 520.000 m³ hochkonzentrierte Salzlauge. Diese großen Salzwasserbecken sollten sich nach Ansicht der "Experten” durch den im Salzwasser enthaltenen Ton selbst abdichten. Leider hatten sich die "Experten” geirrt: Eine Million Tonnen Salz sind "einfach so” ins Grundwasser versickert.
Auswirkungen Wenige Kilometer östlich des abgestellten AKW Fessenheim unter der Rheininsel finden sich auch in Südbaden bereits jetzt bis zu 50 Gramm Salz in einem Liter Grundwasser - Meerwasser enthält im Schnitt nur 35 Gramm! Diese Salzlauge fließt ca. 100 Meter unterhalb der Geländeoberkante langsam nach Norden. Die verdünnte Spitze der Salzfahne bereitet der Wasserversorgung in Breisach langsam Probleme
Landwirtschaft, Kaliabbau, Altlasten und industrielle Verunreinigung mit Nitrat, Atrazin, Desethylatrazin, Simazin, Diuron, Salz, Dioxin und Cyclohexan sind Probleme des Grundwassers am Oberrhein.
Landwirtschaft, Düngemittel, Nitrat und Grundwasser Die Nitratbelastung des Grundwassers ist hauptsächlich auf den Einsatz von mineralischem und organischem Dünger, zum Teil aber auch auf den Eintrag von Stickoxiden über die Luft, zurückzuführen. Die mittlere Nitratkonzentration der 1100 untersuchten Messstellen beläuft sich auf 29 mg/l. Der europäische Richtwert von 25 mg/l wurde an 36 % der Messstellen, der Grenzwert für Trinkwasser von 50 mg/l an 15 % der Messstellen überschritten. Die Art und Weise der Bewirtschaftung spiegelt sich im Grundwasser wieder. Der Anbau von Mais in der Rheinebene zeigt sich in einer flächenhaften Belastungsfahne im Elsass und in Südbaden. Auch der intensiv gedüngte Wein bringt starke Belastungen in den Vorbergzonen von Schwarzwald und Vogesen und im Abstrom des Kaiserstuhls. Während die Nitratbelastung im Elsaß noch langsam steigt, scheint sie sich in Südbaden auf viel zu hohem Niveau stabilisiert zu haben und nur sehr langsam abzunehmen. Wenn Gemeinden wie Sasbach oder Endingen auf Grund der Nitratbelastungen neue, viele Millionen Euro teure Brunnen bohren mussten, dann gab es erstaunlicherweise keine öffentliche Diskussion zu den Ursachen des Problems. Bei Konflikten um die Ausweisung von neuen Wasserschutzgebieten haben die "Wassertrinker” die schwächste Lobby.
Landwirtschaft und so genannte Pflanzenschutzmittel Pflanzengifte (Herbizide) wie Atrazin, Desethylatrazin, Simazin und Diuron sind im Grundwasser am Oberrhein fast überall zu finden. Im Elsass werden die Grenzwerte für Trinkwasser bei Atrazin an 13 % und für Desethylatrazin an 17 % der Messstellen überschritten. Obwohl Atrazin in Deutschland seit 1991 verboten ist, ist das Gift noch in 40 % der Messstellen nachweisbar, an 4 % wird der Grenzwert überschritten. Hier zeigt sich das lange Gedächtnis unseres Grundwassers. Es zeigt sich aber auch die makaber erfolgreiche Arbeit der Agrochemielobby, die es u.a. geschafft hat, das Verbot von Atrazin in Frankreich hinauszuzögern. Die Kosten für neue Brunnen, Untersuchungen und Wasserversorgungseinrichtungen trägt unwidersprochen die Allgemeinheit - die Gewinne machen die Konzerne.
Bauernsterben & Grundwasser Vielen kleinen und mittleren landwirtschaftlichen Betrieben geht es tatsächlich mehr als schlecht. Doch die tatsächlichen Ursachen des Bauernsterbens werden gezielt verschleiert und falsche Fronten aufgebaut. Der Hauptgrund für die Misere ist nicht ein Mangel an Gift, sondern die politisch gewollte Globalisierung und die "große, globale Agrarfabrik" die keine Bauern mehr braucht, sondern "landwirtschaftliche Fachangestellte" von Agrar-Konzernen. Die kleinen und mittleren landwirtschaftlichen Betriebe und mit ihnen Grundwasser und die Artenvielfalt sind Globalisierungsverlierer.
Industrielle Belastungen im Elsass und in Baden Nach 1945 wurden einige Baggerseen im Umfeld Basels, aber auch an anderen Stellen der Region, zu Müllkippen, teilweise sogar zu Giftmüllkippen. Eines von vielen Beispielen ist das Schuttloch in Teningen, wo eine Kondensatorenfabrik (FRAKO) und ein Aluminiumwalzwerk (Tscheulin) jahrzehntelang ihren Abfall abkippten und das Grundwasser u.a. mit Dioxin und PCB (polychlorierte Biphenyle) vergifteten. Viele dieser Altlasten liegen noch immer im Grundwasser. Die Verursacherfirmen existieren häufig nicht mehr, die Folgekosten tragen die SteuerzahlerInnen.
Beispiel Rhodia (F) und Cyclohexan Am 17.12.02 meldete der Chemiekonzern Rhodia in Chalampé, direkt neben der badischen Kleinstadt Neuenburg gelegen, den Behörden einen "kleinen” Störfall. Cyclohexan, ein Lösungsmittel, sei in kleinen Mengen ausgetreten. Ein Rhodia-Mitarbeiter meldete dann heimlich den Medien, mindestens 30 Tonnen seien versickert. Nach heftigen Reaktionen von BUND und französischen Umweltgruppen wurde nach und nach die unglaubliche Dimension des Skandals deutlich. Erst wurden 400 Tonnen zugegeben, später gingen die Behörden davon aus, dass 1200 Tonnen Cyclohexan ausgetreten waren. Das entspricht dem Inhalt der Kesselwagen eines 300 Meter langen Zuges. Zurzeit versucht die Firma das versickerte Lösungsmittel abzupumpen. Erstaunlich ist der harte Umgang mancher Behörden mit kleinen Umweltsündern und der eher freundliche Umgang mit Firmen wie Rhodia.
Die Flüsse und Bäche am Oberrhein, sind nach jahrzehntelangen Konflikten wesentlich sauberer geworden. Aus verschmutzen Kloaken wurden Bäche in denen heute wieder gebadet wird und sogar der Lachs kehrt zurück. Einer der letzten großen und erfolgreichen Konflikte für die Wasserqualität war der Streit des BUND für eine Kläranlage der Usine Kaysersberg am Rhein.
Verursacherprinzip? Der BUND und die Mitwelt Stiftung Oberrhein haben es auch hier im Dreyeckland immer wieder erlebt, wie Firmen jahrelang profitabel gearbeitet haben und die ökologischen Folgekosten ihres Handelns auf die Allgemeinheit abwälzten. Beispiele dafür sind die Teninger Altlast und die Kaliminen im Elsaß. Solange die Staatsfirma noch Geld hat, sollte das Verursacherprinzip strikt angewendet werden - wie bei kleinen Umweltsündern auch. Nicht die Wasserverbraucher, sondern die Betreiber der Kaliminen sollen die Zeche zahlen! Es ist Aufgabe des BUND, dafür zu sorgen, dass Umweltschutz nicht nur auf dem Rücken der Kleinen praktiziert wird. Aus diesen Gründen hatte (Alt-) BUND-Geschäftsführer Axel Mayer die Verursacher des Umweltskandals (Mines de Potasse d'Alsace und die Kali Salz AG) auf beiden Rheinseiten angezeigt. Die französische Staatsanwaltschaft hat das Verfahren mit folgender fadenscheinigen Begründung eingestellt: "Der BUND ist selbst nicht betroffen und er ist auch kein französischer Umweltverband.” Die BUND-Anzeige gegen die Kali Salz AG hat immerhin die größte Polizeiaktion in der Geschichte des Freiburger Wirtschaftskontrolldienstes ausgelöst. Bei der beschuldigten Firma in Norddeutschland wurden Unterlagen beschlagnahmt. In einem anderen Verfahren wurde jetzt zumindest ein Teilerfolg erzielt. Die Sanierung des Bugginger Salzhügels muss nicht die Allgemeinheit tragen, sondern die verursachende Firma Kali Salz AG. Doch die Umsetzung der Sanierung läuft skandalös langsam.
Fazit Der Druck der Umweltbewegung und die ein wenig strengere Gesetzgebung in Deutschland (Atrazin-Verbot, Schalvo- und Meka-Programm) führte dazu, dass die Grundwassersituation in Südbaden zumindest geringfügig besser ist als im Elsass. Doch die zunehmende Tendenz zur Deregulierung, zur Privatisierung der Wasserversorgung, zur Schwächung der Wasserwirtschaft und das zurückgehende Interesse an Umweltthemen gefährden die kleinen Fortschritte. Ob ein neuer "Muttertag der Umwelt”, der internationale Tag des Wassers diese Tendenzen aufhält, darf mit Recht bezweifelt werden. Wasser braucht auch in Südbaden und im Elsass eine stärkere Lobby. Die Ursachen der Belastungen sind zwischenzeitlich ausreichend bekannt. Jetzt braucht es Taten und Engagement von Politik und Behörden, um konsequenter gegen die Ursachen der Grundwasserbelastung vorzugehen.
Axel Mayer, (Alt-)BUND Geschäftsführer, Mitwelt Stiftung Oberrhein
Übersicht: Wasser, Grundwasser, Trinkwasser, Salz, Wasserverschmutzung und Rhein auf Mitwelt.org
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Axel Mayer Mitwelt Stiftung Oberrhein Mit Zorn und Zärtlichkeit auf Seiten von Mensch, Natur, Umwelt & Gerechtigkeit.
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Wasser, Grundwasser und Trinkwasser und Wassermangel am Oberrhein, in Südbaden und im Elsass
Freiburg im Breisgau / Klimawandel, Dürre, Trockenheit und Wassermangel
Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald / Wasser, Grundwasser und Trinkwasser und Wassermangel Bad Krozingen Hartheim Breisach am Rhein Ihringen Merdingen Buchenbach Kirchzarten Oberried Stegen Bollschweil Ehrenkirchen Gundelfingen Heuweiler Ballrechten-Dottingen Eschbach Heitersheim Au Horben Merzhausen Sölden Wittnau Breitnau Hinterzarten Bötzingen Eichstetten am Kaiserstuhl Gottenheim Friedenweiler Löffingen March Umkirch Auggen Badenweiler Buggingen Müllheim Sulzburg Glottertal St. Märgen St. Peter Ebringen Pfaffenweiler Schallstadt Feldberg (Schwarzwald) Schluchsee Münstertal/Schwarzwald Staufen im Breisgau Eisenbach (Hochschwarzwald) Titisee-Neustadt
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Ortenaukreis (OG) / Wasser, Grundwasser und Trinkwasser und Wassermangel Achern Lauf Sasbach Sasbachwalden Ettenheim Kappel-Grafenhausen Mahlberg Ringsheim Rust Berghaupten Gengenbach, Stadt Ohlsbach Fischerbach Haslach im Kinzigtal Hofstetten Mühlenbach Steinach Gutach (Schwarzwaldbahn) Hausach Kappelrodeck Ottenhöfen im Schwarzwald Seebach Kippenheim Lahr Bad Peterstal-Griesbach Oppenau Lautenbach Oberkirch Renchen Durbach Hohberg Offenburg Ortenberg Schutterwald Meißenheim Schwanau Schuttertal Seelbach Oberwolfach Wolfach Biberach Nordrach Oberharmersbach Zell am Harmersbach Appenweier Friesenheim Hornberg Kehl Neuried Rheinau, Stadt Willstätt
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