2024 / Antonio Gramsci aktuell / Die alte Welt liegt im Sterben, die neue ist noch nicht geboren: Es ist die Zeit der Monster. (Artensterben, Klimawandel, Neo-Militarismus, Kriege ...)


Veröffentlicht am 25.02.2024 von Axel Mayer

Antonio Gramsci: Artensterben, Klimawandel, Krieg, Neo-Militarismus, Megamaschine, Wachstumsanbetung ...


„Die alte Welt liegt im Sterben, die neue ist noch nicht geboren: Es ist die Zeit der Monster."


Zitat des italienischen Philosophen Antonio Gramsci von 1937


Kriege, Aufstände, Gier, Artenausrottung, Klimakatastrophe, Weltvermüllung, Rohstoffverschwendung, Demokratiegefährdung und Atommüllproduktion ...


Etwa 5- bis 10 Millionen Menschen lebten vor 10 000 Jahren auf der Erde. Heute sind es 8 Milliarden Menschen, die alle so verschwenderisch leben wollen wie wir.
"Ein Milliardär ist so klimaschädlich wie eine Million Menschen", sagt eineOxfam-Studie aus dem Jahr 2022. Millionäre wären gerne Milliardäre und Gutverdienende wollen Millionäre sein. Arme wäre gerne Gutverdienende und "der arme Rest der Welt" würde gerne so verschwenderisch leben wie wir. Das kann und wird nicht gutgehen.

Es ist nur logisch, dass dieses explosionsartige Wachstum für uns und andere Lebewesen Folgen hat. Kaum jemand bestreitet noch, dass derzeit auf der Welt ein gigantisches Massensterben läuft, ähnlich dem vor 66 Millionen Jahren, als die Dinosaurier von der Erdoberfläche verschwanden. Wir leben in einem System der globalisierten Gier, das scheinbar nur funktioniert, wenn es unbegrenzt wächst und dabei erstaunlicherweise die Menschen immer unzufriedener und neurotischer macht.

Es ist unbestritten, dass 8 Milliarden Menschen nicht so verschwenderisch leben können wie wir. Und es ist ebenfalls unbestritten, dass der arme Teil der Weltbevölkerung einen massiven Nachholbedarf an umweltgerechtem Wachstum hat. Wir leben in einer Zeit der Gier, in dem umweltzerstörende Milliardäre für viele Menschen "Vorbilder" sind. "Marktradikale Vorbilder" mit Weltraumtourismus, Superyachten, geplanten Überschallflugzeugen, Rohstoffverschwendung, unbegrenztem Wachstum und selbstverständlich ohne Tempolimit. Uns wird erfolgreich eingeredet, wir wären "unterrüstet". Doch nach Angaben von SIPRI betrugen die Rüstungsausgaben der NATO im Jahr 2022 das 14-Fache der Rüstungsausgaben Russlands.

Doch Vorbild muss das gute Leben für alle sein und dafür braucht es immer auch soziale Gerechtigkeit. Wir hätten zwischenzeitlich sogar die gute, menschengerechte Technik für dieses gute Leben.

Das tief zerstörerische Wachstum des reichen einen Prozent der Weltbevölkerung muss gestoppt und umgekehrt werden. Wir müssen neu definieren, was Wohlstand bedeutet. Und ansonsten gilt immer noch der alte Satz von Mahatma Gandhi. „Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier.“
Die Zeit der Monster muss überwunden werden.

Axel Mayer, Mitwelt Stiftung Oberrhein

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