Privatjet? Umweltterror- & Klimaterror: CO₂, Klimaschutz


Veröffentlicht am 01.04.2023

Privatjet, Geschäftsflugzeug & Klimaterror: Umwelt, CO₂, Klimaschutz


Aktueller Einschub:


Die Zahl der Privatjetflüge in Deutschland ist im Jahr 2022 um 76 Prozent auf gut 58.000 gestiegen. Damit liegt Deutschland bei dieser extrem klimaschädlichen Form der Mobilität innerhalb der EU auf Platz 2 hinter Frankreich. Der CO2-Ausstoß der Flüge addierte sich zuletzt auf 208.600 Tonnen, zeigt die Analyse des niederländischen Beratungsunternehmens CE Delft im Auftrag von Europaweit hat sich der Ausstoß von Treibhausgasen durch Privatjetflüge im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt, zeigt die Studie. Gut die Hälfte dieser europaweiten Flüge (55 Prozent) waren Kurz- und Ultrakurzflüge von weniger als 750 Kilometern.
Quelle: Greenpeace


Während wir CO₂-, Energiespar- & Waschlappenbenutzungsdebatten führen, fliegen die reichen Eliten im Privatflugzeug. Auf ein Jahr hochgerechnet, können einzelne Nutzer von Privatflugzeugen zu Emissionen von bis zu 7.500 Tonnen beitragen, wie die Tourismus-Forscher Stefan Gössling und Andreas Humpe in einer Studie ermittelt haben. Privatjets verursachen pro Passagier 50-mal so viel Treibhausgase wie eine Zugfahrt
Das reichste 1 Prozent (63 Millionen Menschen) hat zwischen 1990 und 2015 mehr als doppelt so viel klimaschädliches CO₂ ausgestoßen wie die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung zusammen. 125 Milliardäre & Milliardärinnen sind im Durchschnitt wegen ihrer Investitionen für so viele Emissionen verantwortlich wie eine Million Menschen aus den ärmeren 90 Prozent der Weltbevölkerung. Der neue Oxfam-Bericht zeigt: Wir müssen den exzessiven CO₂-Ausstoß der Wohlhabenden einschränken und die Wirtschaft zum Wohle aller klimagerecht umbauen.


Kurz vor Weihnachten 2022 hatte der Privatflieger Friedrich Merz in einem DPA-Interview richtig tolle Umwelt-Tipps gegeben. Am 24.12.2022 ploppte in vielen Medien die frohe, nachhaltige DPA-Weihnachtsbotschaft von Friedrich Merz auf:
„Auch der Unionsfraktionschef will in der Energiekrise sparen. Weihnachten feiert Merz nach eigener Aussage mit einem Baum mit echten Kerzen. Alleine dadurch erhöht sich natürlich die Raumtemperatur.“
"Wo kannst du noch Energie sparen", sagt der CDU-Vorsitzende in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Ich habe sowohl in meiner Berliner Wohnung als auch in unserem Haus in Arnsberg die Raumtemperatur reduziert und heize Räume nur, die ich auch nutze.“
Ist das nicht schön? Friedrich Merz spart Energie. Der Parteichef mit dem eigenen Privatflugzeug heizt sein Haus mit Kerzen. Ach da vergessen wir doch, dass Privatflüge pro Passagier 5- bis 14-mal umweltschädlicher als normale Verkehrsflugzeuge und 50-mal umweltschädlicher als Züge sind.


Wie ist die CO₂-Bilanz von Privatjets?
Kurz: eher schlecht. Der verhältnismäßig hohe Pro-Kopf-Ausstoß von CO2 durch Passagiere in Privatjets ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass die kleinen Flugzeuge deutlich weniger Menschen transportieren können als zum Beispiel ein Jumbojet – selbst bei voller Auslastung. Hinzu kommt, dass sich die CO2-Bilanz von Flugzeugen in der Regel verbessert, je weiter sie fliegen beziehungsweise je seltener sie starten und landen. Denn bei Starts und Landungen sind die Emissionen besonders hoch.
Ein Vergleich: Wie der britische Dienstleister für Datenaufbereitung „Real World Visuals“ ermittelt hat, entlässt ein Flug mit einem üblichen Jumbojet (ähnlich Boeing 747) von London nach New York circa 200 Tonnen Kohlendioxid in die Atmosphäre. Verteilt auf 349 Passagiere (bei angenommener Auslastung von 84 Prozent) ergibt das 572 Kilogramm CO2 pro Person.
Allerdings: Nicht alle Gäste dieses fiktiven Fluges verbrauchen gleich viel. Passagiere der Business Class und der First Class beanspruchen schließlich mehr Platz als die der günstigsten Economy Class.
Die genaue Berechnung ergibt:
Economy Class = 313 Kilogramm CO2 pro Person
Business Class = 947 Kilogramm CO2 pro Person
First Class = 2.835 Kilogramm CO2 pro Person
Fliegt eine Person dieselbe Strecke mit dem Privatjet, emittiert sie 25.056 Kilogramm CO2.
Quelle: Deutschlandfunk

Elon Musk war im Jahr 2022 der Vielflieger-König – ein Flug hat nur sechs Minuten gedauert.
Demnach sollen die 134 Flüge mit dem Privatjet insgesamt fast 2.000 Tonnen CO₂ produziert haben, die Kosten inklusive des Treibstoffs sollen sich auf über sage und schreibe 1,1 Millionen Dollar (etwa eine Million Euro) belaufen.
Quelle: merkur.de


Pervers! "Bedarf" an 1300 Überschalljets


Interesse an neuen Überschallflugzeugen gibt es jedenfalls auf dem Markt, behauptet zumindest eine Studie des Beratungskonzerns «Boyd International Strategic Aviation Solution». Demnach gebe es quer durch alle Fluglinien einen geschätzten Bedarf an rund 1300 Flugzeugen im Wert von 260 Milliarden Dollar.
Quelle: aerotelegraph.com

Überschall-Privatjets wären extrem laute, umweltzerstörende CO₂-Schleudern. Sie passen allerdings perfekt in "a rich man's world".


Privatjet, Geschäftsflugzeug und Wikipedia-Manipulation
Eines muss man den Millionären und ihren PR-Abteilungen lassen. Sie verstehen sich auf Wikipedia-Manipulation. DerWikipedia-Eintrag zu "Geschäftsflugzeugen" (sie stehen dort stellvertretend für den Begriff Privatjet) ist an peinlich-unkritischer Einseitigkeit schwer zu überbieten. Er erinnert stark an den peinlichen Wikipedia-Eintrag zum Themenbereich "Weltraumtourismus".


Privatjet und Wachstumsreligion: Das Problem


Etwa 5- bis 10 Millionen Menschen lebten vor 10 000 Jahren auf der Erde. Heute sind es 8 Milliarden Menschen, die alle so verschwenderisch leben wollen wie wir.
Privatjets werden vornehmlich von Geschäftsleuten, Millionären und Milliardären geflogen. "Ein Milliardär ist so klimaschädlich wie eine Million Menschen", sagt eineOxfam-Studie aus dem Jahr 2022. Millionäre wären gerne Milliardäre und Gutverdienende wollen Millionäre sein. Arme wäre gerne Gutverdienende & "der arme Rest der Welt" würde gerne so verschwenderisch leben wie wir. Der Traum vom »Privatjet für alle« kann und wird nicht gutgehen.
Es ist nur logisch, dass dieses explosionsartige Wachstum für uns und andere Lebewesen Folgen hat. Kaum jemand bestreitet noch, dass derzeit auf der Welt ein gigantisches Massensterben läuft, ähnlich dem vor 66 Millionen Jahren, als die Dinosaurier von der Erdoberfläche verschwanden. Wir leben in einem System der globalisierten Gier, das scheinbar nur funktioniert, wenn es unbegrenzt wächst und dabei erstaunlicherweise die Menschen immer unzufriedener macht.

Es ist unbestritten, dass 8 Milliarden Menschen nicht im Privatjet fliegen werden. Und es ist ebenfalls unbestritten, dass der arme Teil der Weltbevölkerung einen massiven Nachholbedarf an umweltgerechtem Wachstum hat. Wir leben in einer Zeit der Gier, in dem umweltzerstörende Milliardäre für viele Menschen "Vorbilder" sind. Doch Vorbild muss das gute Leben für alle sein und dafür braucht es immer auch soziale Gerechtigkeit. Wir hätten zwischenzeitlich sogar die gute, menschengerechte Technik für dieses gute Leben.

Axel Mayer, Mitwelt Stiftung Oberrhein


Privatjet, Umwelt, CO₂, Klimaschutz & Klimaterror






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  • 3) Im Zweifel, gerade in Kriegszeiten, ist die -Allgemeine Erklärung der Menschenrechte- immer noch eine gute Quelle zur Orientierung.

Axel Mayer Mitwelt Stiftung Oberrhein
Mit Zorn und Zärtlichkeit auf Seiten von Mensch, Natur, Umwelt & Gerechtigkeit.


Getragen von der kleinen Hoffnung auf das vor uns liegende Zeitalter der Aufklärung (das nicht kommen wird wie die Morgenröte nach durchschlafner Nacht)



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