Vogelgrippe: Ursache Massentierhaltung! Megaställe, Vogelsterben & Gefahr für den Menschen?


Veröffentlicht am 12.11.2023

Vogelgrippe: Ursache Massentierhaltung! Megaställe, Vogelsterben & Gefahr für den Menschen?


Die Vogelgrippe verbreitet sich immer stärker, ein Überspringen auf den Menschen wird wahrscheinlicher. 2022 wurden mehrere tote Nerze in einer Farm in Spanien gefunden. Zunächst glaubten Tierärzte, dass das Coronavirus der Auslöser sei. Doch Tests ergaben, dass das hoch pathogene, also starken Schaden anrichtende, Vogelgrippevirus H5N1 zu den Todesfällen geführt hatte. Daraufhin mussten die mehr als 50.000 Nerze der Farm getötet werden. Das Virus wurde im Falle der Nerze möglicherweise von Nerz zu Nerz weitergeben - das ist eine neue bedrohliche Qualität und kann auch zu einer Gefahr für die Menschen werden.

Das massive weltweite Vogelsterben hat eine Vielzahl von Ursachen.
Die Umwandlung der Landwirtschaft in eine globalisierte Agrarfabrik, das Verschwinden der kleinen, mittleren und bäuerlichen Betriebe und die damit verbundene Insektenausrottung und der Verlust an Lebensräumen sind wichtige Gründe für das Vogelsterben. Auf unserer Mitweltseite zum Vogelsterben in Deutschland tragen wir diese Informationen sehr umfangreich zusammen. Der Vogelgrippen-Ausbruch auf einer spanischen Nerzfarm hat zu zahlreichen toten Nerzen geführt. Expertinnen und Experten sehen beunruhigende Anzeichen dafür, dass sich das Virus H5N1 an Säugetiere anpasst - und dadurch auch dem Menschen gefährlicher werden könnte.

Eine der vielen Ursachen für das Vogelsterben ist die menschengemachte Vogelgrippe.
Die bisherige Berichterstattung sagte, dass die "Verantwortlichen" für die Vogelgrippe in vielen Ställen, die Wildvögel seien, die das Virus in die Ställe hineintragen. Doch immer mehr wissenschaftliche Stimmen zeigen, dass die Quelle des Problems die Massentierhaltung von Hühnern, Enten, Gänsen und Truthähnen in den Megaställen ist.
Die Mitwelt Stiftung Oberrhein beginnt auf dieser Internet-Seite die kritischen Stimmen zu dokumentieren.



Bauernsterben, Megaställe und Agrarfabriken: Das Beispiel "Deutsche Milch für China"
Wir schütten den gigantischen chinesischen Markt mit deutscher Milch und deutschen Milchprodukten zu, sagten Anhänger der Globalisierung vor wenigen Jahren. Dem kleinen landwirtschaftlichen Betrieb im Schwarzwald hätte diese Idee wenig gebracht, wohl aber den Nachfolgern der ehemaligen Kolchosen im Osten der Republik mit ihren umweltfeindlichen gigantischen Ställen. Doch zwischenzeitlich gibt es auch in China die großen, vollautomatisierten Kuh-Fabriken mit 10.000 Kühen. Diesen zutiefst zerstörerischen Wettlauf kann unsere Landwirtschaft nicht gewinnen. Sie zerstört Natur, Umwelt und landwirtschaftliche Betriebe.


Wir erinnern uns, wie Lobbyisten der Agro-Chemie-Konzerne
viel zu lange das Bienensterben ausschließlich auf die Varroamilbe geschoben haben, um von den Verheerungen durch Neonicotinoide abzulenken. Wir erinnern uns an die Verharmlosungs-Kampagnen für DDT, Asbest und an die "Ungefährlichkeit des Rauchens". Wir erinnern uns an schwere Atomunfälle, die nur einmal in einer Million Jahre stattfinden sollten. Am verheerendsten aber waren und sind die Kampagnen der amerikanischen Öl- und Energiekonzerne, mit denen die Auswirkungen von CO₂ auf das Klima heruntergespielt wurden und werden.
Aus diesen Gründen sollten wir die herunter gespielten Gefahren der Massentierhaltung wie zunehmende Antibiotikaresistenzen und die Vogelgrippe kritischer beobachten. Der zerstörerische Traum vom unbegrenzten Wachstum führt zur Verwandlung der Welt in eine große Fabrik und eben auch in eine Agrarfabrik mit immer mehr Massentierhaltung und immer weniger landwirtschaftlichen Betrieben. Eine Ursache für diese zunehmenden Probleme sind die neoliberalen "wir erlauben Konzernen immer alles Parteien".

Axel Mayer, Mitwelt Stiftung Oberrhein. Der Autor ist seit fünfzig Jahren in der Umweltbewegung aktiv und war 30 Jahre lang BUND-Geschäftsführer.

Mehr Infos:



Beginn der Materialsammlung: Vogelsterben, Vogelgrippe & Massentierhaltung:


"Ausbrüche mit der "hochansteckenden Vogelgrippe" – das ist der Fachbegriff, abgekürzt mit HPAI – gab es immer wieder. Die HPAI-Virusvarianten entwickeln sich ausschließlich in Geflügelbetrieben, weshalb die Krankheit auch Geflügelpest genannt wird. Wildvögel stecken sich an und tragen die Viren mit dem Vogelzug weiter. Auch der derzeit kursierende Vogelgrippe-Subtyp H5, der 1996 erstmals beobachtet wurde, kam so von Asien nach Europa. Doch bislang endete jeder Ausbruch mit dem Frühjahr – das Seuchengeschehen war auf den Winter beschränkt. Und es kam bei Weitem nicht in jedem Winter zu einem Ausbruch.
Das ist nun fundamental anders: Der Vogelgrippesubtyp H5 hat seit 2020 auch die Sommer in Europa überdauert. H5N1 zirkuliere nun ganzjährig in den Wildvogelpopulationen, schreibt das Friedrich-Löffler-Institut (FLI), das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit auf der Insel Riems, auf seiner Homepage. Im Frühsommer wütete das Virus denn auch unter Seevögeln an der Nord- und Ostseeküste. Zur Brutzeit sitzen sie dicht an dicht in Kolonien auf ihren Nestern – so kann sich das Virus leicht verbreiten. Bei Seeschwalben, Kormoranen, Möwen und Basstölpen sei es dort zu starken Verlusten bis hin zu existenziell bedrohlichen Einbrüchen gekommen."

Quelle: Badische Zeitung vom 24.2.2023


"Sievert Lorenzen, der am Zoologischen Institut der Universität Kiel forschte, kam zu dem Ergebnis, nicht ziehende Wildvögel verbreiteten H5N1, sondern die Geflügelindustrie. Er berief sich unter anderem auf Erkenntnisse der Organisation GRAIN. Lorenzen führt dazu aus:






Vogelgrippe: Ist die Ursache für das Vogelsterben die Massentierhaltung in Megaställen?