Der TÜV Süd hat dem Freistaat Bayern für seine Sachverständigenleistungen im Zusammenhang mit Isar 2 zwischen 1990 und 2015 fast 107 Millionen Euro in Rechnung gestellt hat - wobei die Kosten demnach von den Betreibern beglichen wurden. Nimmt man die früheren Meiler Isar 1, Grafenrheinfeld und Gundremmingen dazu, waren es mehr als 630 Millionen Euro. " Quelle: Süddeutsche Zeitung
Erneut schreibt der TÜV ein Gefälligkeitsgutachten für Söder - Wen wundert es, dass der TÜV, der durch die AKW-Abschaltungen viel Geld verliert, keine Bedenken gegen langfristigen Weiterbetrieb von AKW Isar-2 bis 2028 hat... "Aus sicherheitstechnischer Sicht" bestünden "keine Bedenken", heißt es ganz am Ende des TÜV-"Gutachtens". Die Anlage werde ja fortlaufend überwacht, es gebe keine Hinweise darauf, dass etwas nicht in Ordnung sein könnte. Und dass die große "periodische Sicherheitsüberprüfung", die ungefähr alle zehn Jahre ansteht, eigentlich überfällig ist, sei auch kein Problem - das könne man während des laufenden Betriebs machen, schreiben die TÜV-Experten, die an der "pflegeleichten" Kontrolle der deutschen AKW unglaublich viel Geld verdient haben.
Das Bundesumweltministerium hat schon im Jahr 2008 festgestellt, dass die "große Betreibernähe der TÜV (...) die Qualität und Unabhängigkeit der Begutachtung" beeinträchtigt...
Auszug aus einem Beitrag des TV-Magazins Kontraste:
"Eine unabhängige Kontrolle ist da schwer vorstellbar. Das meint Wolfgang Renneberg, er war bis vor kurzem Abteilungsleiter für Reaktorsicherheit im Bund. Wolfgang Renneberg, ehem. Leiter Bundesatomaufsicht „Wenn wir den Fall, dass ein TÜV beurteilen soll, ob ein Kernkraftwerk noch weitere beispielsweise weitere acht Jahre betrieben werden soll, dann geht es hier um die Frage, ob der TÜV innerhalb dieser acht Jahre noch ein weiteres Geschäftsfeld für sich erhält, oder ob er dieses Geschäftsfeld verliert. Seine Entscheidung kann also objektiv von dieser Frage beeinflusst sein und insofern eine Entscheidung sein, die nicht objektiv an Sicherheitsmaßstäben ausgerichtet ist.“
Das Problem mit der Unabhängigkeit des TÜV ist im Bundesumweltministerium bekannt. Dort erstellte eine Arbeitsgruppe bereits 2008 ein Gutachten zum „Ungleichgewicht zwischen Behörde und Sachverständigenorganisationen“. Das Dokument war bislang unter Verschluss. Ein Ergebnis daraus – die festgestellte…
Zitat „…große Betreibernähe der TÜV beeinträchtigt die Qualität und Unabhängigkeit der Begutachtung.“
Geändert hat sich daran bis heute nichts.
Sieht man dann auch noch, wer über zwei Drittel der Aktien der TÜV-Süd AG hält, dann wird einiges klarer: Es ist der TÜV Süd e.V. Er sitzt gleich mit in der Konzernzentrale. Und die Mitglieder des Vereins sind unter anderem die Energiekonzerne: Eon, Vattenfall und EnBW.
Also die Betreiber der vier umstrittenen Atomkraftwerke."Zitatende
Das Ende der Atomkraft in Deutschland / Massive Kampagnen von Springer, CDU, CSU, FDP & AfD gegen den Atomausstieg
Die marktradikale Atomlobby wird uns den Atomausstieg nicht verzeihen. Ihr Rachefeldzug hat schon begonnen. Wenige Tage nach dem Atomausstieg wird Deutschland noch einmal mit machtvollen Pro-Atom-Kampagnen geflutet. Es ist ein erschreckendes Bündnis, das hier an einem Strang zieht.
Hier eine unvollständige Auflistung: AfD, CDU, CSU, FDP, Springer-Presse, (besonders hasserfüllt wie immer die BILD-Zeitung), FAZ, NZZ, Weltwoche, Klimawandelleugner wie EIKE, organisierte Windenergiegegner, Wirtschaftsverbände, rechtsradikale und rechtslibertäre Internetforen … Wächst hier erkennbar zusammen, was immer schon zusammen gehört? Es war und ist beeindruckend, wie ausgerechnet diese Parteien, Organisationen und atomar-fossilen Seilschaften mit vorgeschobenen Umweltargumenten für Atomenergie werben.
Für die Gefahrzeitverlängerung kämpften insbesondere die Lobbygruppen und Atom-Parteien, die politisch die Hauptverantwortung für den Klimawandel, Ressourcenverschwendung und die Artenausrottung tragen. Je offensichtlicher es wird, dass wir den großen, globalen Wachstums-Krieg gegen die Natur gerade krachend verlieren, desto stärker setzen sie auf den Mythos der neuen Wunderwaffen. Dieser Mythos war auch im letzten Weltkrieg sehr effizient und kriegsverlängernd, änderte aber nichts an der Katastrophe. Der Streit um die Laufzeitverlängerung und um neue AKW ist getragen von der Hoffnung und Propaganda der „Wunderwaffe Atomkraft“, die ein zerstörerisches Weiter so ermöglichen soll. Ein Weiter so mit Weltraumtourismus, Superyachten, Überschallflugzeugen, Rohstoffverschwendung, unbegrenztem Wachstum und selbstverständlich ohne Tempolimit.
Hier zeigt sich auch eine Konfliktlinie, die aktuell viele ökologische und soziale Konflikte prägt. Nicht der Staat, sondern der Markt soll entscheiden, ob Atomkraftwerke, PFAS oder CO₂ gefährlich sind. Nach dieser marktradikalen Logik wären DDT, FCKW und Asbest immer noch nicht verboten und Kinder würde immer noch im Bergwerk arbeiten.
Jahrzehntelang haben marktradikale atomar-fossile Seilschaften den Ausbau der zukunftsfähigen Energien, Stromtrassen und die Energiewende massiv behindert und das Energieerzeugungsmonopol der mächtigen Energiekonzerne verteidigt. Jetzt warnen die atomar-fossilen Seilschaften scheinheilig und manipulativ erfolgreich vor einem Blackout und vor dem Klimawandel. So kämpfen Sie für die Gefahrzeitverlängerung und gefährliche und teure neue AKW.
Es ist tief erschreckend, wie perfekt die organisierten Angstkampagnen in Deutschland gerade funktionieren.
Axel Mayer
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Axel Mayer Mitwelt Stiftung Oberrhein Mit Zorn und Zärtlichkeit auf Seiten von Mensch, Natur, Umwelt & Gerechtigkeit.
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