Nächste Earth Hour am 29.3.2025: Kritik und Lob / Pro und Contra


Veröffentlicht am 26.03.2024 von Axel Mayer

Nächste Earth Hour am 29. März 2025: Kritik und Lob / Pro und Contra


Am 29.3.2025 findet die Earth Hour statt. Bereits zum 19. Mal werden an diesem Tag von 20.30 Uhr bis 21.30 Uhr rund um den Globus die Lichter ausgeschaltet, um bei der weltweit größten Aktion für mehr Klima- und Umweltschutz ein Zeichen zu setzen.
Die Earth Hour macht erfolgreich auf die Themen Klimawandel und Lichtverschmutzung aufmerksam und viele Menschen beteiligen sich. Die bisherigen Aktionen haben mitgeholfen, das Umweltbewusstsein zu stärken und sind so tatsächlich auch ein Erfolg für die Umwelt.

Die Earth Hour ist allerdings, ähnlich wie die "World Cleanup Days" immer auch ein Ablenkungsmanöver und eine unpolitische Beschäftigungs- und Ablenkungstherapie für Umweltaktive. Genau aus diesem Grund wird die Earth Hour auch von FDP, CDU, CSU und der Bildzeitung unterstützt, von Parteien und Medien, die eher zu den atomar-fossilen Seilschaften zählen und eine Politik gegen Umwelt und Nachhaltigkeit betreiben.

Wir leben in einer Zeit von Kriegen, Klimakatastrophe, Weltvermüllung, Artenausrottung, Rohstoffverschwendung und wachsender sozialen Ungleichheit.
Gleichzeitig denken viele Menschen, sie könnten durch Mülltrennung und die Teilnahme an Cleanup Days und der Earth Hour die Welt retten.
Die Earth Hour ist dann ein Erfolg, wenn sie dazu führt, dass die Menschen nicht nur in putzigen Nischen nachhaltiger leben. Wenn sie sich gegen umweltzerstörenden Strukturen wehren und sich gegen Kriege, Klimakatastrophe, Weltvermüllung, Artenausrottung, Rohstoffverschwendung und wachsende soziale Ungleichheit engagieren.

Axel Mayer, Mitwelt Stiftung Oberrhein

Nachtrag:
Passend zu diesem kritischen Beitrag finden Sie hier die 10 (industrienahen) Gebote für Natur, Umwelt & Fridays for Future




Earth Hour, Wachstum und das große Problem


Das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland und die Zahl der uns zur Verfügung stehenden Güter sind explodiert. Aber schneller als das Bruttoinlandsprodukt sind Gier, Neid, Dummheit und Neurosen gewachsen.
Etwa 5- bis 10 Millionen Menschen lebten vor 10 000 Jahren auf der Erde. Heute sind es 8 Milliarden Menschen, die alle so verschwenderisch leben wollen wie wir.
"Ein Milliardär ist so klimaschädlich wie eine Million Menschen", sagt eine Oxfam-Studie aus dem Jahr 2022. Millionäre wären gerne Milliardäre und Gutverdienende wollen Millionäre sein. Arme wäre gerne Gutverdienende und "der arme Rest der Welt" würde gerne so verschwenderisch leben wie wir. Das kann und wird nicht gutgehen.

Es ist nur logisch, dass dieses explosionsartige Wachstum für uns und andere Lebewesen Folgen hat. Kaum jemand bestreitet noch, dass derzeit auf der Welt ein gigantisches Massensterben läuft, ähnlich dem vor 66 Millionen Jahren, als die Dinosaurier von der Erdoberfläche verschwanden. Wir leben in einem System der globalisierten Gier, das scheinbar nur funktioniert, wenn es unbegrenzt wächst und dabei erstaunlicherweise die Menschen immer unzufriedener und neurotischer macht.

Das tief zerstörerische Wachstum des reichen einen Prozent der Weltbevölkerung muss gestoppt und umgekehrt werden. Wir müssen neu definieren, was Wohlstand bedeutet. Und ansonsten gilt immer noch der alte Satz von Mahatma Gandhi. „Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier.“

Das sind die Themen und Probleme an die wir auch in der Earth Hour erinnern müssen.

Axel Mayer, Mitwelt Stiftung Oberrhein