Nein zu neuen Tank- und Rastanlagen & LKW Stellplätzen an Autobahnen und Landstraßen


Veröffentlicht am 09.03.2016 in der Kategorie Verkehr von Axel Mayer

Nein zu immer neuen, teuren Tank- und Rastanlagen & LKW Stellplätzen an Autobahnen und Landstraßen



Immer mehr flächenfressende und teure Tank- und Rastanlagen / LKW Stellplätzen werden an Autobahnen und Landstraßen realisiert. Hintergrund ist auch der zunehmende LKW-Verkehr und der erkennbare Mangel an Stellplätzen.

Hinter dem Mangel an LKW-Stellplätzen (nicht nur an Autobahnen!) stehen häufig auch massive wirtschaftliche Interessen und starke Lobbygruppen aus Politik und Wirtschaft wie dieser Beitrag (einer anderen Lobbygruppe) deutlich zeigt.

Hier einige kurze Auszüge:
"Die VEDA macht die Autobahn-Tank&Rast, die Inhaberin von mehr als 90 Prozent aller Raststätten-Lizenzen auf der Autobahn ist, mit dafür verantwortlich, dass in Deutschland ein immer größer werdendes "Lkw-Parkplatz-Chaos" existiert und darüber hinaus hunderte von Millionen Euro an Steuergeldern völlig überflüssig ausgegeben wurden und auch heute noch ausgegeben werden.
Lkw-Parkplätze werden viel zu wenig, aber viel zu teuer unmittelbar auf der Autobahn gebaut. Der eklatante Lkw-Parkplatzmangel bedeutet werktäglich nachts für tausende von Lkw-Fahrern unerträgliche, menschenunwürdige und vor allen Dingen auch höchst verkehrsgefährdende Zustände. In vielen Teilen Deutschlands besteht das gleiche Dilemma: Lkw-Fahrer müssen die gesetzlich vorgeschriebenen Lenkzeiten überschreiten, weil sie keinen Parkplatz finden. Nach ergebnisloser Suche müssen sie dann ohne Toilette, Gastronomie und persönliche Ansprache irgendwo am Straßenrand campieren. Schuld daran trägt die Interessenslage der Autobahn-Tank&Rast, die als Privatunternehmen eine Art "Monopolstellung" der Autobahnversorgung und insoweit bestimmte staatliche Privilegien für sich beansprucht.
Die Autobahn-Tank&Rast ist ein Tochterunternehmen eines britischen Private Equity Fonds, rund um die schillernde Figur, Herrn Guy Hands. Mittlerweile ist auch die Deutsche Bank Tochter REEF beteiligt. Guy Hands hat bereits 1,7 Milliarden Euro von der Tank&Rast "abgesaugt", finanziert "auf Pump" und dabei die Schulden des Unternehmens auf 2,2 Milliarden Euro quasi verdoppelt und dies alles bei einem Kaufpreis von nur 1,1 Milliarden Euro.(...) Und hier geht es um viel Geld: Auf der Autobahn kostet ein Lkw-Parkplatz den Bund mindestens 50.000 Euro pro Stück. In Gewerbegebieten neben der Autobahn kostet ein Lkw-Parkplatz weniger als die Hälfte. Über 10.000 neue Lkw-Parkplätze haben Bund und Länder in den letzten Jahren auf der Autobahn gebaut. Hätte man diese Parkplätze abseits der Autobahn errichtet, wäre dies um mindestens 250 Millionen Euro günstiger gewesen. Bis 2025 fehlen immer noch zwischen 25.000 und 40.000 zusätzliche Lkw-Parkplätze. Das zu erwartende Sparpotential liegt daher bei weiteren 800 Millionen Euro!
Es gibt kein Gesetz und keine Verordnung, die es dem Bund und den Ländern verbieten würden, Parkflächen neben der Autobahn zu bauen, also die 800 Millionen einzusparen. "
Zitatende: Quelle: presseportal.de


Nach Ansicht von BUND-Geschäftsführer Axel Mayer
sollte die Lösung "Intelligenz und Technik statt Flächenverbrauch" sein. In vielen Industrie- und Gewerbegebieten, direkt neben Autobahnen und Landstraßen, gibt es Abends viel ungenutzten, freien LKW-Parkraum.

Mit Hilfe moderner Technik sollte versucht werden, die LKW auf diese sinnvollen Ausweich-Parkplätze zu lenken. Und ein aufgestelltes Dixi-Klo für die LKW-Fahrer ist langfristig tausend mal billiger als der Bau neuer, teurer, flächenfressender und naturzerstörender Parkplätze an unseren Autobahnen und Straßen.

Hier braucht es neues Denken und intelligente, moderne Parkleitsysteme (auch auf autobahnnahe Rasthöfe) statt immer mehr teure Parkplätze und Lobbykratie. Doch Autobahnprivatiserer und Nebenerwerbsverkehrsminister Dobrint wird wieder einmal die Lobby bedienen.

Axel Mayer, BUND-Geschäftsführer
BUND Regionalverband Südlicher Oberrhein