IMPORT: Radioaktivität im sogenannten Normalbetrieb / Krebs und AKW


Veröffentlicht am 10.10.2020 in der Kategorie Atomkraft von Axel Mayer


Abluftkamin / Schornstein eines AKW / Radioaktivität im sogenannten Normalbetrieb


In der Propaganda der Atomkonzerne werden Atomkraftwerke häufig als "abgasfrei" bezeichnet. Doch Atomkraftwerke geben auch im sogenannten Normalbetrieb über den Kamin, das Maschinenhaus und das Abwasser ständig radioaktive Stoffe an die Umwelt ab. Jede noch so geringe radioaktive Strahlung kann Krebs auslösen. In der Umgebung vieler Atomanlagen wurden erhöhte Krebsraten festgestellt. Die Grenzwerte für erlaubte Radioaktivitätsabgabe des (stillgelegten) Atomkraftwerks Fessenheim lagen bei 925 Milliarden Becquerel/Jahr für radioaktives Material und 74.000 Milliarden Becquerel/Jahr für Tritium (laut einer dpa-Meldung). Die erlaubte "Entsorgung durch Verdünnung", die schleichende Verseuchung über den Kamin und das Abwasser, ist ein Skandal. Bei Wikipedia heißt der Schornstein der AKW sehr häufig verharmlosend "Abluftkamin".

Krebs, Kinderkrebs und das AKW
Aus einer Studie, die das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) veröffentlichte, geht hervor, dass die Häufigkeit von Krebserkrankungen bei Kindern unter fünf Jahren mit der Nähe zum Reaktorstandort deutlich zunimmt. Im Umkreis von fünf Kilometern um die Reaktoren wurde für den Zeitraum von 1980 bis 2003 ermittelt, dass 77 Kinder an Krebs erkrankten, davon 37 Kinder an Leukämie. Im statistischen Durchschnitt wären 48 Krebserkrankungen beziehungsweise 17 Leukämiefälle zu erwarten. Es ist unerklärlich warum einige Politiker von CDU, CSU und FDP vor dieser Tatsache immer noch die Augen verschließen. Der Studie zufolge gibt es also zusätzlich 1,2 Krebs- oder 0,8 Leukämieerkrankungen pro Jahr in der näheren Umgebung von allen 16 untersuchten Akw-Standorten. Die Studie zeigt aber, dass auch im weiteren Radius um AKW die Kinderkrebshäufigkeit zunimmt. Der prozentuale Anteil sinkt zwar, dafür nimmt aber die Anzahl der kranken Kinder zu, denn dort wohnen und leben mehr Kinder als in direkter Nähe des AKW.
Mehr Infos: Krebs, Kinderkrebs und Kernkraftwerk