Klimawandel, Klima, Wetter: Oberrhein, Baden & Freiburg


Veröffentlicht am 02.02.2023 in der Kategorie Energie von Axel Mayer

Klima, Wetter, Klimawandel, Oberrhein, Baden & Freiburg: Dürre, Hitze, drückende Schwüle, heftige Gewitter, Starkregen, lange Trockenphasen, Temperaturschwankungen...


Einschub vom 28.2.2023:
Der Winter 2022/2023 in Baden Württemberg war deutlich zu warm und zu trocken. Niederschlag blieb aus während der Temperaturdurchschnitt anstieg. Das ist nicht erst seit diesem Jahr so.
Die Durchschnittstemperatur im Dezember, Januar und Februar lag in Baden-Württemberg in diesem Jahr bei 2,8 Grad. Das teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Montag mit. Verglichen mit der Durchschnittstemperatur aller Winter von 1961 bis 1990 liegt die Temperatur damit 2,8 Grad über dem damaligen Temperaturniveau. Und auch ein Blick in die jüngere Vergangenheit bestätige den Trend der immer wärmer werdenden Winter: In den vergangenen Wintermonaten war es demnach um 1,5 Grad wärmer, als der Durchschitt der letzten 30 Jahre. Wir dürfen auch nicht vergessen, dass wir immer noch ein riesiges Niederschlagsdefizit aufgrund der sehr trockenen Jahre 2018 und 2019 mit uns herumschleppen. Kein Zweifel mehr: Die Klimakrise ist die Überlebensfrage der Menschheit.


Das Wetter der letzten Jahre brachte eine Vorahnung des Klimawandels am Oberrhein, in Südbaden & Freiburg und war geprägt von vielen Extremwetterereignissen. Große Hitze, drückende Schwüle, heftige Gewitter, Starkregen,lange Trockenphasen, trocken fallende Gewässer, Temperaturschwankungen... brachten Mensch und Natur in Stress und Einbußen in der Landwirtschaft.

Aus der ehemals wärmsten Region Deutschlands wird die heißeste Region und ein Klima-Krisengebiet.


Der Dürremonitor zeigt die Situation der Böden am Oberrhein.

Weltweit sind die Durchschnittstemperaturen seit Beginn des Industriezeitalters um über ein Grad gestiegen, am Oberrhein sogar schon um zwei Grad!
Ein Drittel der Menschheit könnte in 50 Jahren in Regionen leben, die dann so heiß sind, wie heute die heißesten Teile der Sahara. Das geht aus einer Analyse von europäischen, amerikanischen und chinesischen Wissenschaftlern hervor, die im Mai 2020 im Fachblatt der amerikanischen Akademie der Wissenschaften veröffentlicht wurde. Darin heißt es: Wenn global immer mehr Treibhausgase erzeugt werden, müssten 2070 dreieinhalb Milliarden Menschen mit Temperaturen leben, die nur schwer auszuhalten sind.

Das Zwei-Grad-Ziel ist der verzweifelte Versuch, die globale Erwärmung auf weniger als zwei Grad Celsius gegenüber dem Niveau vor Beginn der Industrialisierung zu begrenzen. Am Oberrhein wurde diese Zwei-Grad-Marke schon überschritten.

Es besteht also durchaus die Möglichkeit, dass aus zukünftigen globalen zwei Grad mehr, vier Grad zusätzlich am Oberrhein werden. Die Hoffnung auf ein Erreichen des gewünschten globalen Zwei-Grad-Ziels ist in einer Welt die auf "unbegrenztes Wachstum" setzt und in der selbst in der "Ökoregion Oberrhein" die Autobahn sechsspurig ausgebaut werden soll, äußerst unwahrscheinlich.

In der schwül-heißen Rheinebene hat sich die Anzahl der Sommertage, also der Tage mit über 25 Grad, etwa in Karlsruhe von rund 30 auf heute 60 verdoppelt und wird weiter ansteigen.

"Zusammenfassend ist festzustellen, dass das Oberrheingebiet in bioklimatischer Hinsicht (schon jetzt!) eines der ausgeprägtesten Belastungsklimate Deutschlands und Mitteleuropas aufweist. Bestimmend ist hierbei vor allem die hohe sommerliche Wärmebelastung sowie die große Häufigkeit austauscharmer und damit lufthygienisch kritischer Wetterlagen. Diese bioklimatischen Belastungsfaktoren sind in besonderem Maße in den Tieflagen ausgebildet, d. h. in der Oberrheinniederung und in den großen Schwarzwaldtälern. Dabei handelt es sich
gerade um jene Räume, in denen die Mehrzahl der Menschen in unserer Region leben und arbeiten." steht in der Klimaanalyse Südlicher Oberrhein
Wissenschaftler wie Eberhard Parlow, Klimaexperte der Universität Basel, gehen davon aus, dass in den nächsten 80 Jahren die Jahresdurchschnittstemperatur im Oberrheingraben im Vergleich zu heute noch mal um 3,5 bis vier, in den Städten sogar um bis zu fünf Grad Celsius steigen wird.

Es gab auch früher heiße und trockene Phasen am Oberrhein. Und selbstverständlich wird es auch in der Zukunft wieder nasse, kalte und verregnete Jahre geben. Ein einzelner Regensommer, ein einzelner Hitzesommer ist Wetter. Doch der langfristige Trend geht Richtung Erwärmung und Trockenheit. "Klima" beschreibt, wie das Wetter über einen langen Zeitraum aussieht.


Der jetzt schon heiße Oberrhein, die Stadt Freiburg und die Landkreise Emmendingen und Ortenau werden zum Klima-Krisengebiet!


Was Hitze bedeutet, hat der Sommer 2003 gezeigt. Er hat nach verschiedenen Studien ca. 70.000 Menschen in Westeuropa den Tod gebracht, darunter waren 7.000 Deutsche. Am 13. August 2003 wurden in Freiburg, Mannheim, Karlsruhe sowie in der March laut Wikipedia 40,2 Grad gemessen. Damit war der Jahrhundertsommer 2003 eine der verheerendsten Naturkatastrophen in der Geschichte Europas und in Deutschland war der Brutofen Oberrhein am stärksten betroffen.


Wassermangel, Dürre und Starkregen in Südbaden und am Oberrhein
Der Klimawandel am Oberrhein zeigt sich auch in Extremwetterereignissen. Dürre, Trockenheit, Waldsterben, Trinkwassermangel, trocken fallende Gewässer und massive Verluste in der Landwirtschaft verbinden sich mit extremen Starkregenereignissen.


Der Klimawandel wird nach Mitwelt-Ansicht in der zunehmend "tropischen" Hitzeregion Oberrhein massive Veränderungen bringen:




Klimawandel und Waldsterben in Südbaden und im Schwarzwald
Hitze und Trockenheit machen nicht nur der Landwirtschaft, sondern auch dem Wald in Südbaden und im Schwarzwald massiv zu schaffen. Je nach Standort sind manche Bäume extrem geschädigt. Viele Bäume sterben ab.



Der Klimawandel muss global angegangen werden
und dafür braucht es auch Druck und Initiativen aus Südbaden. In der "Öko-Region" am Oberrhein gibt es noch viel zu tun und es gibt auch eine Vielzahl von erfreulichen Entwicklungen und Initiativen. Doch auch in Südbaden wird der Ausbau der alternativen Energien massiv ausgebremst und südbadische PolitikerInnen fordern den klimaschädlichen Autobahnausbau. Da wird von den Menschen individuelles, klimafreundliches Verhalten gefordert (was von wenigen Ausnahmen abgesehen noch nie funktioniert hat) und gleichzeitig werden klimafeindliche Strukturen geschaffen. Die Menschen bauen energiefressende Klimaanlagen in ihre Häuser, kaufen vermehrt SUVs, die Bitcoin-Gier frisst unglaubliche Energiemengen und der badische Bauernverband will die Hitzefolgen mit mehr Gifteinsatz bekämpfen.
Der zentrale Wissenssatz im Zeitalter des Anthropozän hat sich immer noch nicht herumgesprochen:
Unbegrenztes Wachstum zerstört begrenzte Systeme und auch das Klima.
Die nächsten Jahrzehnte in Südbaden, Freiburg und Oberrhein werden spannend und heiß.

Ursachen der Klimakatastrophe
Die Welt erlebt und erleidet den menschengemachten Klimawandel. Dürren, Wüstenbildung, Extremwetterereignisse und extreme Hitze sind noch schneller gekommen, als es die Umweltbewegung und die Wissenschaft prognostiziert haben. Öl-, Gas-, Kohle- und Energiekonzerne haben auf eine verbrecherische Art und Weise das Thema heruntergespielt und mit atomar-fossilen Seilschaften die Klimawandelleugner und die Energiewendegegner finanziert. Jetzt werden die Täter nicht etwa bestraft, sondern mit Milliardenprofiten belohnt. Alle großen Energiekonzerne treiben die Öl- und Gaspreise infolge des Ukraine-Krieges und fördern mit ihren unglaublichen Profiten die Inflation. Und die liberalen Schutzheiligen der Konzerne in der Regierung verhindern eine Übergewinnsteuer. Die neoliberale Umverteilung von unten nach oben beschleunigt sich parallel zur Klimakatastrophe und untergräbt die Demokratie.


Axel Mayer, (Alt-)BUND Geschäftsführer, Mitwelt Stiftung Oberrhein


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Nachtrag



Bruttoinlandsprodukt, Hitze, Dürre, Trockenheit, Wassermangel unbegrenztes Wachstum, Artensterben & Klimawandel


Die Ursachen für Klimawandel, Trockenheit, Wassermangel und das große Artensterben sind vielfältig und doch lassen sie sich zu einem Bild zusammenfügen. Wir leben in einer Zeit der global organisierten Gier und einer Endzeit exponentiellen wirtschaftlichen Wachstums im begrenzten System Erde und verwandeln die vielfältige Welt in eine große einheitliche Fabrik. In eine Agrar-Fabrik, eine Fabrik-Fabrik, eine Konsum-Fabrik und eine Wohn-Fabrik, in der zunehmend übersättigte Menschen immer unzufriedener werden. Wir zerstören die Erde für dummen Überkonsum und der Rest der Welt will genauso verschwenderisch leben wie wir. Die meisten der angebotenen Problemlösungsansätze von Politik und Medien sind "putzig" angesichts der Dimension der Probleme.


Ausblick: UN-Klimakonferenz COP 29 in der Öl- & Gas-Diktatur Aserbaidschan




31.5.2024: Klimastreik zur Europawahl: die atomar-fossilen Seilschaften im Europaparlament



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  • 3) Im Zweifel, gerade in Kriegszeiten, ist die -Allgemeine Erklärung der Menschenrechte- immer noch eine gute Quelle zur Orientierung.

Axel Mayer Mitwelt Stiftung Oberrhein
Mit Zorn und Zärtlichkeit auf Seiten von Mensch, Natur, Umwelt & Gerechtigkeit.


Getragen von der kleinen Hoffnung auf das vor uns liegende Zeitalter der Aufklärung (das nicht kommen wird wie die Morgenröte nach durchschlafner Nacht)



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